Wer sein Auto liebt, der schiebt. Es ist zwar nicht überliefert, in welcher Beziehung Fernando Alonso zu seinem McLaren-Honda steht, doch der Spanier legte im Qualifying zum Großen Preis von Ungarn jedenfalls selbst fleißig Hand an, um seinen liegengebliebenen Boliden zurück an die Box zu befördern.
Was war geschehen? Alonso blieb in Q2 plötzlich vor der Einfahrt zur Boxengasse stehen, woraufhin die rote Flagge gezückt und die Session unterbrochen wurde. Daraufhin sprang der Spanier aus dem Cockpit und begann, den Wagen in Eigenregie in Richtung Box zu schieben. Die Streckenposten verfolgten das Treiben zunächst interessiert, erst nach einiger Zeit kamen sie Alonso zur Hilfe, der sich unter dem tosenden Applaus des Publikums in der brütenden ungarischen Hitze abmühte.
"Es war nicht einfach, ich war froh als ich Hilfe bekam", schilderte Alonso den gleichermaßen kuriosen wie schweißtreibenden Vorfall. Als der Wagen dann endlich wieder an der McLaren-Box stand, bekam der Spanier die nächste Hiobsbotschaft mitgeteilt: Obwohl noch genügend Zeit auf der Uhr war, war das Qualifying für ihn gelaufen.
Power plötzlich weg
"Als ich in der Garage ankam, sagte mir mein Ingenieur, dass ich nicht wieder hinausfahren darf, weil die Regeln besagen, dass das Auto selbst zurückkommen muss", schüttelte der Spanier den Kopf. "Eine etwas eigenartige Regel, weil Autos schon so oft mit dem Lastwagen zurückgebracht wurden und man dann trotzdem wieder an der Session teilnehmen durfte." Alonsos bitteres Fazit: "Die Anstrengung war für nichts."
Warum Alonso liegenblieb, ist unklar, McLaren untersucht den Vorfall noch. "Das Auto ist einfach ausgegangen, die Power war plötzlich weg", schilderte der zweifache Weltmeister, der ein elektronisches Problem vermutete. Alonso startet somit nur vom 15. Platz, was auf dem überholfeindlichen Hungaroring eine gehörige Hypothek darstellt. "Ich war mehr oder weniger in allen Sessions in den Top-10", ärgerte er sich über eine verpasste bessere Ausgangsposition.
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