Lewis Hamilton steht beim Großen Preis von Ungarn zum neunten Mal in dieser Saison auf Pole. Der Brite wurde seiner Favoritenrolle gerecht und dominierte alle drei Qualifikationsabschnitte. Mit stattlichen sechs Zehntelsekunden Rückstand reihte sich Teamkollege Nico Rosberg auf Platz zwei ein und sorgt somit für die achte rein silberne Startreihe eins in diesem Jahr.

"Nico hatte während des Trainings nochmal ein Problem, das wir noch nicht verstanden haben", erklärte Mercedes Motorsportchef Toto Wolff den großen Rückstand des WM-Zweiten. Rosberg beklagte sich in Q1 über eine schlechte Balance. "Er hatte plötzlich Untersteuern, am Ende wurde es besser. Es lief nie richtig rund mit dem Setup", so Wolff, der aber gestehen musste: "Lewis war auf eine Runde wohl unschlagbar."

"Ich bin sehr zufrieden und sehr glücklich", freute sich Hamilton über seine Pole Position. Von seinem großen Vorsprung ist auch der Brite überrascht: "Es ist eines der besten Wochenenden, ich hatte in diesem Jahr noch keine solche Performance." Nico Rosberg hingegen grübelt: "Ich habe keine wirkliche Erklärung. Das Qualifying ist eigentlich nach Plan verlaufen, aber es war immer ein auf und ab."

Sebastian Vettel bewies sich einmal mehr als erster Mercedes-Verfolger. Allerdings konnte sich der Ferrari-Pilot nur knapp gegen seinen letztjährigen Teamkollegen Daniel Ricciardo durchsetzen. Nur 0,035 Sekunden hinter Vettel startet der Red-Bull-Pilot am Sonntag von Platz vier, direkt vor Kimi Räikkönen.

Vettel ist - vor allem nach dem schwierigen Freitag - mit seinem Ergebnis mehr als zufrieden. "Wir haben in FP3 versucht, das Auto zu verbessern und das ist uns gelungen. P3 ist für uns das Maximum." In Sicherheit vor der Konkurrenz von hinten wiegt sich der Deutsche aber noch nicht: "Im Rennen kann viel passieren. Williams sollte stark sein und Red Bull auch."

Vallteri Bottas startet als bester Williams von Rang sechs, Daniil Kvyat von Rang sieben. Felipe Massa konnte im letzten Qualifikationssegment immerhin noch Max Verstappen und Romain Grosjean hinter sich lassen.

Qualifying - Session 3
Zwischenfälle:Keine
Top-5:Hamilton, Rosberg, Vettel, Ricciardo, Räikkönen

Das war Q2: Als das zweite Qualifying-Segment richtig Fahrt aufnahm, wurde es auch schon unterbrochen. Fernando Alonso blieb wenige Meter vor der letzten Rechtskurve mit seinem McLaren liegen. Der Spanier stieg aus und schob den Boliden zunächst einige Meter alleine bergauf, bis ihm die Streckenposten zu Hilfe eilten. Gebracht hat Alonsos Einsatz nichts, das Zeittraining war für ihn beendet. Nach Wiederaufnahme der Session ging es weniger spektakulär zu. Etwas überraschend konnte Romain Grosjean in das letzte Segment einziehen, während für Nico Hülkenberg wegen 21 Tausendstel Endstation war.

Qualifying - Session 2
Zwischenfälle:Alonso bleibt vor der Boxeneinfahrt stehen, Qualifying unterbrochen
ausgeschieden:Hülkenberg, Sainz, Perez, Maldonado, Alonso
Top-5:Hamilton, Rosberg, Vettel, Ricciardo, Räikkönen

Das war Q1: Überraschung, Überraschung! Beide Mercedes-Piloten mussten schon im ersten Qualifying-Abschnitt die weichen Reifen aufziehen, zu groß war der Unterschied zwischen den beiden Mischungen. Der einzige Pilot, der sich traute, war Daniel Ricciardo. Der Mut des Australiers wurde belohnt, als einziger Pilot schaffte er den Sprung mit Mediums. Am Ende des Feldes gab es wenig Überraschungen: Beide Sauber und beide Marussia blieben hängen. Außerdem musste Button die Segel streichen. Der Brite klagte über Probleme mit der Motorleistung.

Qualifying - Session 1
Zwischenfälle:-
ausgeschieden:Button, Ericsson, Nasr, Merhi, Stevens
Top-5:Hamiltion, Rosberg, Vettel, Kvyat, Räikkönen

Die Strafen: Fast nicht zu glauben, aber: keine! Obwohl Honda an beiden McLaren einige Power-Unit-Komponenten wechselte, bleiben Jenson Button und Fernando Alonso ohne Strafe. Honda bekam nachträglich einen Motoren-Joker vom WMSC zugesprochen.