Unmittelbar vor der Sommerpause brodelt die Gerüchteküche in der Formel 1 auf Hochtouren. Im Zentrum aller Spekulationen steht Valtteri Bottas, der als heißester Kandidat für die Nachfolge von Kimi Räikkönen bei Ferrari gehandelt wird. Laut einem Bericht der italienischen Zeitung Corriere dello Sport soll sich Ferrari mit Williams, dem aktuellen Team des Finnen, bereits auf eine Zahlung in Millionenhöhe geeinigt haben, um ihn aus seinem Vertrag für 2016 zu kaufen.

Obwohl Ferrari dementierte, dass es zu einiger Einigung gekommen sei, beharrt die italienische Zeitung auf ihrem Standpunkt und berichtet nun, dass die Bottas-Verpflichtung entweder in Spa oder Monza offiziell gemacht werden soll. Didier Coton, Bottas' Manager, hält den Ball hingegen flach. "Valtteri ist bekanntlich bei Williams", verwies er auf das aufrechte Vertragsverhältnis seines Schützlings. "Die Zukunft hängt komplett von Williams ab."

Über die Berichte aus Italien kann Coton nur den Kopf schütteln. "Was die Medien schreiben, sind reine Spekulationen", hielt er fest und antwortete auf die Frage, wie hoch die Chancen stehen, dass Bottas auch 2016 für Williams fahren wird: "Viele, viele Prozent." Wie wenig Coton von den Gerüchten hält, machte er in der vergangenen Woche mittels eines Tweets deutlich, in dem er schrieb: "Die Hitzewelle hat viele Länder erreicht, besonders Italien. Dreht die Klimaanlage auf und bleibt cool."

Spekulationen lenken Bottas ab

Bottas selbst fühlt sich einerseits zwar geschmeichelt, mit einem Team wie Ferrari in Verbindung gebracht zu werden, andererseits lenken ihn die Spekulationen aber auch von seiner eigentlichen Arbeit ab - Rennen zu fahren. "Als ein Fahrer versucht man natürlich immer, alle Ablenkungen soweit es geht zu minimieren, und ja, es gibt viele Gerüchte", sagte der Finne. "Am schlimmsten war, als jemand zu mir kam und mir zum Vertrag gratuliert hat, obwohl gar nichts passiert ist."

Dass hinter den Kulissen verhandelt wird, steht jedenfalls fest und wird von Claire Williams, der stellvertretenden Teamchefin des britischen Rennstalls, gar nicht erst dementiert. "Es gibt vertrauliche Gespräche", verriet Williams dem Guardian. "Sie müssen vertraulich sein, weil sie vertragsbedingt sind." Als möglicher Nachfolger von Bottas wurde zuletzt von britischen Medien Jenson Button ins Gespräch gebracht, der sich seines nächstjährigen Cockpits bei McLaren trotz eines aufrechten Vertrags nicht sicher sein kann.