Fernando Alonso und Jenson Button waren am Freitagnachmittag in Ungarn gut gelaunt. Die beiden McLaren-Piloten strahlten fast mit der Sonne um die Wette. "Ein Freitag ohne Probleme", freute sich Alonso. "Beide Autos sind heute das komplette Programm ohne ein Problem gefahren. Das ist ein positiver Start."

Ein positiver Start mit Platz acht für Fernando Alonso und Rang zwölf für Jenson Button. Der Spanier drehte allein am Nachmittag 35 Runden, der Brite 32. Für McLaren-Honda fast rekordverdächtig. Einigermaßen schnell und zuverlässig, das gab es in diesem Jahr noch nicht.

In Monaco holte Button die ersten McLaren-Punkte der Saison, Foto: Sutton
In Monaco holte Button die ersten McLaren-Punkte der Saison, Foto: Sutton

"Ich habe das Auto heute genossen. Es macht Spaß zu fahren. Das letzte Mal, als es so gut war, war in Monaco", erinnert sich Button zurück. Im Fürstentum sammelte er etwas glücklich mit Rang acht die ersten - und für ihn auch einzigen - Punkte der Saison.

Der Freitag in Ungarn bestätigte die allgemeine Annahme: Der McLaren ist nicht das Problem. Das Problem lautet Honda. Und das kann auf dem langsamen Hungaroring teilweise überfahren werden. Wie bei Red Bull. Allerdings zeigt sich auch, dass das McLaren-Chassis nicht so stark ist wie das von Red Bull. Die 1,5 Sekunden, die Alonso auf Kvyat fehlen, stammen wohl nicht nur vom Honda-Motor.

"Es ist eine Kombination aus Streckencharakteristik, die besser zu unserem Auto passt und unserem Auto, das auch immer besser wird", fügt Fernando Alonso an. Beide Piloten durften sich über neue Power-Unit-Komponenten freuen. Fernando Alonso hat bei einigen Elementen Nummer sechs im Auto, Button ist bereits bei sieben angekommen. Eine Strafe dafür gibt es dank des WMSC-Beschlusses nicht.

Neue Power Unit, keine Token

Die neuen Elemente wurden zwar nicht mit Token geupdatet - das soll erst in Spa kommen - allerdings durften Veränderungen zugunsten der Zuverlässigkeit vorgenommen werden. Eine neue Spezifikation also. Und das ist bei Honda ohnehin gleichzusetzen mit mehr Power. Denn die maximale Power konnten die Japaner wegen mangelnder Standfestigkeit nie nutzen.

ICETCMGU-KMGU-HESCE
McLaren
Fernando Alonso664645
Jenson Button676733

Ganz so rosig war der Freitag aber objektiv betrachtet doch nicht. "Heute war nur Training -wie wir auch schon die letzten 15 Jahre gesagt haben", gesteht Button leicht trotzig. "Wir haben ein paar Freitage gesehen, an denen manche nicht ihr wahres Potential gezeigt haben", weiß auch Fernando Alonso.

Wer damit gemeint ist, ist klar: "Die Williams fahren manchmal sehr schwer und langsam und am Samstag sind sie dann sehr konkurrenzfähig." Beide Williams landeten am Freitag hinter Alonso. Im Qualifying sollte das unter normalen Bedingungen anders aussehen. Und auch Force India sollte McLaren mit dem upgegradeten Boliden Konkurrenz machen können. Doch beide Force India verpassten das zweite Training, weil der Defekt an Perez' Auto aus FP1 noch nicht aufgeklärt war.

Die Erwartungen bleiben deshalb eher bescheiden. "Hoffentlich in den Top-10 qualifizieren und ein paar Punkte zu holen", gibt Button als Ziel aus. Aus eigener Kraft wird das allerdings schwierig.