Sebastian Vettel zieht kurz vor der Sommerpause die erste Bilanz: Neun der 19 Rennen sind absolviert. Und die Liebe zum neuen Arbeitgeber aus Maranello wächst von Tag zu Tag. "Phänomenal" bezeichnet Vettel seine Zeit bei Ferrari. Platz drei in der WM-Rangliste und insgesamt sechs Auftritte am Podium rechtfertigen die Liebe zur Scuderia durchaus.

Begonnen hat die vielversprechende Liaison mit den Roten in Australien, dort raste Vettel gleich auf Platz drei. Ein Rennen später, in Malaysia, folgte dann sogar der erste Sieg. "Ich glaube besser kann man sich den Auftakt in einem neuen Team nicht wünschen", erinnert sich der 28-Jährige gerne zurück. "Es war ein enormer Boost für dieses Jahr", versichert der Deutsche.

Vettels erster Sieg in Rot kam schon im zweiten Saisonlauf in Malaysia, Foto: Sutton
Vettels erster Sieg in Rot kam schon im zweiten Saisonlauf in Malaysia, Foto: Sutton

Das Projekt läuft

Wäre da nicht die immer währende Dominanz der Silberpfeile. Lewis Hamilton und Nico Rosberg stehen nicht nur bei fast allen Rennen an vorderster Front, sondern dementsprechend auch in der WM-Rangliste. 42 Punkte fehlen Vettel auf den zweitplatzierten Nico Rosberg, 59 Zähler auf Lewis Hamilton.

Ein Zustand, der die Leidenschaft zu Ferrari aber keineswegs trübt. "Wir haben schon vor dem Saisonstart gewusst, dass es ein Team geben wird wo es sehr schwer sein wird, sie zu schlagen", so der Deutsche. "Ich denke Ferrari hat den größten Schritt gemacht, im Vergleich zu allen anderen Teams", erklärt Vettel und bleibt deshalb zuversichtlich. "Das Projekt läuft und es sieht sehr vielversprechend aus."

Keine Sternstunde in Silverstone

Besonders schätzt Vettel bei Ferrari den großen Zusammenhalt untereinander. "Im Team sind wir sehr stolz und glücklich darüber, was wir erreicht haben", erzählt Vettel. Auch wenn nicht immer alles nach Plan läuft. "Ich denke es ist normal, dass es mal Rennen gibt, wie das in Silverstone", spricht er die fehlende Performance in Großbritannien an.

Zwar fuhr Vettel auch in Silverstone auf das Podium, doch letztendlich entschied wohl mehr der Regen über Sieg oder Niederlage. "Es war nicht nur Glück, man musste schnell eine Entscheidung treffen und das haben wir getan, und es war dann eben die Richtige", verteidigt sich Vettel, weiß aber auch: "Wir sind nicht da, wo wir hin wollen, deswegen sind wir auch noch nicht zufrieden."

Lange sah es in Großbritannien so aus, als würde Vettel an diesem Wochenende nicht vom Podium jubeln, Foto: Sutton
Lange sah es in Großbritannien so aus, als würde Vettel an diesem Wochenende nicht vom Podium jubeln, Foto: Sutton

Eine große Zukunft bei Ferrari

Letztendlich zählt für Vettel aber die Entwicklung. "Wenn man sich an 2014 erinnert und wie es dort um die Performance des Ferrari stand, dann ist das zu jetzt ein riesen Unterschied", weiß der Deutsche.

Und so blickt Vettel kurz vor dem Ungarn Grand Prix mehr als Zufrieden in seine Zukunft bei der Scuderia. "Wir liegen mehr als im Plan und müssen nun weiterhin konzentriert arbeiten und einen Schritt nach dem Nächsten nehmen." Ein Sieg in Ungarn wäre demnach ganz nach Vettels Geschmack. "Die Tatsache, dass ich hier noch nicht gewonnen habe, spornt mich an, das nachzuholen."