Am kommenden Wochenende macht die Formel 1 Station auf dem Hungaroring. Bereits seit 1986 ist die Strecke vor den Toren von Budapest Bestandteil des Kalenders und feiert nun ihr 30-jähriges Jubiläum in der Königsklasse. Ein besonderes Highlight in diesen drei Jahrzehnten war der Grand Prix im Jahre 2003. Fernando Alonso sicherte sich persönlich den ersten Sieg der Karriere und auch Renault durfte erstmals nach dem Kauf des Benetton-Teams und dem Wiedereinstieg als Werksteam in die Formel 1 ein Jahr zuvor feiern. Und das in einer beeindruckenden Art und Weise.

"Wir sind in Budapest angekommen und waren optimistisch, Benetton war immer stark auf der Strecke. Es ist schwierig zu beschreiben, aber wir wussten, dass die Dinge in unsere Richtung laufen könnten. Es war nur ein Gefühl, aber wir waren selbstbewusster als zuvor", erinnert sich Pascal Aragnouet, der damals Motorentechniker bei Renault war.

Nach einem problemfreien Trainingstag setzte Fernando Alonso bereits im Qualifying das erste Ausrufezeichen und sicherte sich mit zweieinhalb Zehnteln Vorsprung vor Ralf Schumacher die Pole-Position. "Wir waren überrascht, dass wir schneller waren als die Ferraris. Aber Fernando hatte bereits am Funk und auch im Debriefing berichtet, dass er sich einfach extrem wohlgefühlt hatte im Auto. Entsprechend selbstbewusst war er", erklärt Aragnouet.

Nach dem Rennen bejubelten Fernando Alonso und Flavio Briatore gemeinsam den Sieg, Foto: Sutton
Nach dem Rennen bejubelten Fernando Alonso und Flavio Briatore gemeinsam den Sieg, Foto: Sutton

Im Rennen folgte dann die große Show des Asturiers. Vom Start weg dominierte er das Rennen. "Er hatte es geschafft, ungefähr eine Sekunde pro Runde zwischen sich und die Verfolger zu legen. Vor seinem ersten Stopp fragte er am Funk, was mit dem Rest des Feldes passiert sei. So etwas hört man nicht oft", berichtet der ehemalige Techniker. "Er kam zum Nachtanken rein und die Lücke war so groß, dass sich alles ziemlich relaxed angefühlt hatte. In den Schlussrunden hatten wir solch einen großen Abstand, dass wir angefangen hatten, uns darüber Gedanken zu machen, dass etwas passieren könnte - ein Reifenschaden oder ein technisches Problem", beschreibt Aragnouet die damalige Situation.

Doch es passierte nichts. Am Ende siegte Alonso souverän mit über 16 Sekunden Vorsprung vor Kimi Räikkönen. Der drittplatzierte Juan Pablo Montoya lag bereits über 34 Sekunden zurück. Es war eine Demonstration. "Wir sind voller Motivation und Selbstvertrauen nach Viry zurückgekommen mit dem Wissen, dass wir ein richtig gutes Team sind. Ab diesem Tag hatte alles bei uns richtig begonnen", erinnert sich Aragnouet.