Nach dem Tod von Jules Bianchi wird einmal mehr der Ruf nach mehr Sicherheit in der Formel 1 laut. Zwar wurden die Sicherheitsstandards in den letzten Jahren und Jahrzehnten, insbesondere nach den Todesfällen von Ayrton Senna und Roland Ratzenberger 1994 in Imola, sukzessive erhöht, dennoch ist der einhellige Tenor unter Experten und Verantwortlichen, dass die Königsklasse weiterhin ausgesprochen gefährlich bleibt. "Jeder, der in ein Rennauto steigt, weiß, dass das, was er tut, sein Leben in Gefahr bringt", meinte etwa David Coulthard.

Um diese Gefahr weiter zu mindern, arbeitet die FIA laut Informationen von Bild an einer Mini-Kamera, die am Cockpitrand oder am Rückspiegel angebracht werden und Bewegungen des Kopfes bei Erschütterungen filmen soll. Anhand dieser Aufnahmen sollen Kopfschutzlösungen entwickelt werden, die die Piloten noch besser schützen. "Das größte Risiko für die Sicherheit eines Formel-1-Fahrers ist eindeutig sein exponierter Kopf", ist sich auch Coulthard bewusst.

Momentan befinden sich die rund acht Zentimeter großen Crash-Kameras noch in der Entwicklungsphase, zur Saison 2016 sollen sie aber fix in allen Autos installiert werden, damit Jules Bianchi tatsächlich der letzte Pilot war, der bei einem Formel-1-Rennen sein Leben ließ. Ein mittels einer Kuppel geschlossenes Cockpit, um Kopfverletzungen vorzubeugen, ist allerdings offenbar weiterhin kein Thema. In Anbetracht der Heftigkeit von Bianchis Zusammenstoß mit dem Bergungskran in Suzuka hätte wohl nur diese Maßnahme sichergestellt, dass der Franzose keine lebensbedrohlichen Kopfverletzungen davonträgt.