Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hat bereits so einiges erlebt. Mit seinen 84 Jahren blickt der Brite zurück auf Erfahrungen in allen Dekaden der Königsklasse. Ecclestone kennt die Formel 1 seit ihren Anfängen in der 50er Jahren und erlebte hautnah, wie der Tod in den folgenden zwei Jahrzehnten bei jedem Rennen und in jedem Boliden mitfuhr. Genauso sind Ecclestone die erheblichen Sicherheitsverbesserungen der vergangenen 20 Jahre gut bekannt.

Genau 21 Jahre sogar sind seit den Todesfällen von Roland Ratzenberger und Ayrton Senna in Imola 1994 vergangen, ehe am 17. Juli 2015 mit Jules Bianchi wieder ein Fahrer in der Formel 1 durch einen Unfall bei einem Rennen zu Tode kam. "Natürlich ist es gefährlich. Sie haben 20 Rennen pro Jahr, also gibt es viele Unfälle. Wir tun unser Bestes für die Sicherheit der Fahrer, oder haben immer unser Bestes getan", sagt Ecclestone nun im Hörfunk der BBC.

Gegen diesen Traktor habe nicht einmal ein Panzer Chancen, sagt Ecclestone, Foto: Youtube
Gegen diesen Traktor habe nicht einmal ein Panzer Chancen, sagt Ecclestone, Foto: Youtube

Ecclestone: Probleme selbst im Panzer

Damit folgt Ecclestone den warnenden Worten vieler, die sich nach der Nachricht vom Tod Bianchis ähnlich geäußert hatten, etwa die Fahrerorganisation GPDA oder David Coulthard. Allerdings verweist Ecclestone auf die außergewöhnlichen Umstände des Bianchi-Unglücks. "Was Jules passiert ist, war einfach sehr, sehr, sehr unglücklich. Wenn du dir heutzutage aussuchen könntest, wo du einen Unfall hast, dann würdest du ein Formel-1-Auto wählen, weil es vielleicht so sicher ist wie es niemals war", sagt Ecclestone.

"Wir haben unfassbar viel gearbeitet, um sicherzustellen, dass ein Auto - wenn es abfliegt und etwas trifft - die Reifenbarrieren trifft oder ähnliches. Und dann ist alles in Ordnung", beschreibt der F1-Chef. Genau das sei im Fall Bianchis anders kommen und dem Franzosen zum Verhängnis geworden. "Dieser Traktor hätte niemals dort stehen dürfen. Wenn du dieses Teil triffst, macht es keinen Unterschied, ob du es mit einer Limousine triffst ... selbst wenn du es mit einem Panzer triffst, würdest du Probleme haben", kommentiert Ecclestone. "Wir dürfen nicht zulassen, dass so etwas jemals wieder geschieht."

Was das Andenken Jules Bianchis betrifft, so hofft der Zampano, dass die Menschen sich seiner herausragenden sportlichen und menschlichen Fähigkeiten erinnern werden: "Es ist einfach schade einen so talentierten Kerl und so eine nette Person in diesem Alter zu verlieren. Was geschehen ist, ist einfach tragisch. Ich hoffe, dass er dafür, wie er als Fahrer und Persönlichkeit war in Erinnerung bleiben wird, nicht weil er einen Unfall hatte."