Punktet McLaren-Honda auch beim Großen Preis von Ungarn nicht, verabschiedet sich das ambitionierte Team mit mageren fünf WM-Punkten in die vier Wochen lange Sommerpause. Nachdem Jenson Button bereits vage seine Hoffnungen auf deutliche Verbesserungen in dieser Phase ausgedrückt hat, legt nun Honda-Motorsportchef Yasuhisa Arai mit konkreten Plänen für die zweite Saisonhälfte nach.

"Wir haben mit Spa und Monza zwei große Power-Kurse, aber auch noch die übrigen sieben Rennen, weshalb wir mehr Leistung abrufen wollen, um bessere Positionen in der zweiten Hälfte der Saison einzufahren", sagt Arai-san bei F1i. Im bevorstehenden Saisonabschnitt gebe es zwei besondere Schlüsselmomente, zu denen Honda seine sieben verbliebenen Token für Verbesserungen an der Power Unit einsetzen werde. "Es ist noch nicht genau entschieden, aber ein Ziel ist Spa und auch Singapur ist sehr wichtig für uns", verrät der Japaner.

Suzuka-Testlauf Singapur

Der Grund überrascht kaum. "Wir wollen für diese drei oder vier Rennen Verbesserungen bringen, denn nach Singapur steht Suzuka an, unsere Heimstrecke, was sehr wichtig für uns ist. Deshalb möchten wir die Token für diese paar Rennen einsetzen und mehr Performance bekommen, um konkurrenzfähiger zu sein", sagt Arai-san. Ob es in Ungarn ein Update geben werde, sei daher mehr als ungewiss.

Zuletzt hatte Honda die Power Unit vor dem Kanada GP mit zwei Token zu verbessern versucht, scheiterte allerdings erneut an Zuverlässigkeitsproblemen. Nach weiteren Zwischenfällen in Österreich - wo McLaren auch ein umfassendes Update für die Aerodynamik bereit hielt - lief es in Silverstone schließlich besser. Fernando Alonso sicherte dem Rennstall mit Platz zehn das zweite Top-10-Ergebnis des Jahres.

Fernando Alonso eroberte in Silverstone zumindest einen WM-Zähler, Foto: Sutton
Fernando Alonso eroberte in Silverstone zumindest einen WM-Zähler, Foto: Sutton

Neale: Zweites Honda-Team das Letzte, was wir brauchen

Zu den Fragen, ob oder wann Honda ein zweites Team neben McLaren beliefern werde und inwiefern das durch die größere Datenmenge helfen könne, äußert sich unterdessen Jonathan Neale. "Wir unterstützen alle Motorenhersteller, die ihre Power Units mehr als einem Team anbieten, aber aktuell ist das das Letzte, was wir brauchen. Wir müssen uns auf die Probleme konzentrieren und sie nicht kopieren", sagt der McLaren-CEO gegenüber ESPN. Ähnlich sieht das auch Eric Boullier. "Theoretisch ist es eine gute Idee, denn man teilt das Leid", sagte der Franzose kürzlich gegenüber GPUpdate. Die Nachteile würden den Nutzen jedoch überwiegen.

Jedwede Zweifel an der Kompetenz Hondas weist Neale klar zurück. "Wir haben eine langjährige Beziehung mit Honda gepflegt und sind sicher, dass sie die richtigen Partner für uns sind. Mercedes hat viereinhalb Jahre gebraucht, um seinen Motor zu entwickeln und Honda ist jetzt bei zweieinhalb", verweist Neale auf den logischen Rückstand.