Copse, die Kurve neun auf dem Silverstone Circuit, hatte es dieses Jahr in sich. Charlie Whiting, Renndirektor der FIA, teilte den Piloten im Fahrerbriefing mit, dass jeder genau darauf achten sollte, die Strecke nicht zu verlassen. Insbesondere die besagte Copse bietet sich an, mit viel Schwung angefahren zu werden, um dann bei Kurvenausgang die Strecke zu verlassen. Die Drohung wurde wahr gemacht und insgesamt wurden zwölf Rundenzeiten im Qualifying aberkannt.

Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo kann zwar nachvollziehen, wieso die Rennleitung so rigoros durchgriff, würde aber andere Lösungen begrüßen. "Eigentlich sind wir zu gierig danach, jedes bisschen Strecke auszunutzen", sagte der Australier. "Je mehr du nutzen kannst, desto schneller bist du." Daher sein Vorschlag: "Ich widerspreche den Streckenbegrenzungen natürlich nicht, auch wenn es da ein Richtig und ein Falsch gibt. Aber ich denke, man sollte eher etwas zur Abschreckung installieren, ein Kiesbett oder einen Streifen Kunstrasen."

Definitiv mehr als drei Zentimeter: Copse wurde den Fahrern im Qualifying zum Verhängnis, Foto: Sutton
Definitiv mehr als drei Zentimeter: Copse wurde den Fahrern im Qualifying zum Verhängnis, Foto: Sutton

Doch ein weiterer Faktor spielte im Qualifying eine tragende Rolle: der Wind. "Der Wind war sehr trügerisch. Aber ich nehme das jetzt nicht als Vorwand", so Ricciardo. "Ich war frustriert, weil ich dachte, ich wäre noch im legalen Bereich gewesen. Als ich die Wiederholung gesehen habe, wurde klar, dass es sehr knapp war. Aber wenn man wirklich streng ist, dann war ich drei Zentimeter zu weit draußen."