Die Vorsitzende der FIA-Kommission für Frauen im Motorsport, Michele Mouton, sieht in der Verpflichtung von Carmen Jorda als Testfahrerin im Lotus-F1-Team eher Marketing-Gründe als einen sportlichen Wert.

Auf Jorda angesprochen, sagte die frühere Rallye-Pilotin: "Wenn ich Vorschläge machen sollte, welche Frauen das Zeug dazu haben, um es in die Formel 1 zu schaffen, dann würde ich Simona de Silvestro, Danica Patrick, Susie Wolff nennen oder auch Beitske Visser, die in der Formel Renault 3.5 eine gute Vorstellung zeigt. Andere, weniger erfolgreiche, haben es trotzdem im Motorsport nach oben geschafft, aber das hat mehr mit Marketing zu tun."

Die 27-jährige Spanierin Jorda saß für Lotus bislang nur im Simulator, äußerte sich zuletzt jedoch optimistisch, schon bald zumindest Testfahrten durchführen zu dürfen. Sie war zuvor von 2012 bis 2014 in der GP3-Serie aktiv gewesen, mit eher mittelmäßigen Ergebnissen.

Mouton sprach sich darüber hinaus dafür aus, Frauen im Motorsport das gleiche Material zu geben wie Männern. Nur dann könne man wirklich sehen, ob man gut genug sei oder nicht. Die Französin war früher selbst eine erfolgreiche Rallye-Fahrerin. 1982 wurde sie hinter Walter Röhrl Zweite in der Weltmeisterschaft.