Sebastian Vettel im Privatjet, mit Goldkettchen und Modelfreundin im Arm? Nicht wirklich. Und richtig, das ist Lewis Hamilton. Ein Bad Boy, ein Charakter, einer der polarisiert. Ganz nach Bernie Ecclestones Geschmack. Solche Typen möchte der 84-jährige Brite in der Formel 1 sehen. Die verkaufen sich besser, bringen Schlagzeilen und das ist gut fürs Geschäft.

Saubermänner hingegen wie Sebastian Vettel und auch Nico Rosberg hätten laut dem Formel-1-Boss einfach "zu wenig Rock'n'Roll". Langeweile schadet dem Formel-1-Zirkus. Keiner will Piloten nur gewinnen sehen. Familienleben und Privatsphäre bringt einfach zu wenig Aufmerksamkeit, meint Ecclestone.

Keine Zeit für Partys mit schönen Frauen

Dass so ein Leben in der Öffentlichkeit wohl auch nicht Vettels Ding ist, ist anzunehmen. Viel mehr aber noch, fehlt dem Ferrari-Piloten schlicht die Zeit dazu. "Die Tage an denen du aus deinem Auto austeigst, dir eine Zigarette anzündest, deinem Mechaniker sagst 'Mach das Auto schneller' und dich mit schönen Frauen im Hotel triffst sind doch längst vorbei", erklärt Vettel.

Heutzutage hetzen die Piloten an einem Rennwochenende von einem Interview zum nächsten, gefolgt von Meetings und Vorbereitungen. Gerade einer wie Vettel ist dafür bekannt sich verbissen auf die Rennen vorzubereiten. An der Strecke sitzt der Deutsche nicht selten noch stundenlang mit seinem Ingenieur zusammen und werkt an der perfekten Strategie. Für Partys ist kein Platz. "Die Piloten haben doch keine Zeit für das. Wir haben doch kaum Zeit zum Entspannen und reflektieren", bemängelt der Ferrari-Pilot.

Früher hatte man weniger Verantwortung

In Monaco empfing Hamilton Kendall Jenner und Gigi Hadid in seiner Box, Foto: Sutton
In Monaco empfing Hamilton Kendall Jenner und Gigi Hadid in seiner Box, Foto: Sutton

Bis auf Hamilton sucht man Draufgänger wie etwa James Hunt oder Nigel Mansell im Formel-1-Zirkus vergebens. Und selbst der Mercedes-Pilot lebt zumindest auf der Rennstrecke weitaus gesitteter als Partytiger Hunt in den 70er Jahren. "In der Vergangenheit konnten die Piloten so ein öffentlicheres Leben führen - warum? Weil sie weniger zu tun hatten", erklärt Vettel dem italienischen Sender Rai. "Ich möchte nicht sagen, dass sie faul waren, nein, aber sie hatten einfach weniger Verantwortung", weiß der 28-Jährige.