Martin Sorrell, Aufsichtsrat-Mitglied der Formel 1, glaubt, dass die derzeit permanent stattfindende Krisen-Diskussion das Interesse an der Formel 1 sogar steigert. Dabei gehe es gar nicht um Inhalte, sondern allein um die Tatsache, dass mehr darüber berichtet werde. "Es ist interessant, dass, wenn eine Sportart unter Druck steht, die Leute sich in umgekehrter Psychologie eher mehr als weniger dafür interessieren", so Sorrell.

Seine Aussage wird gestützt durch das vergangene Rennwochenende in Silverstone, zu dem 140.000 Zuschauer kamen und eine begeisternde Stimmung entfachten. Auch RTL notierte - trotz heißer Temperaturen in Deutschland - während der Fernseh-Übertragung aus Großbritannien beim dritten Grand Prix in Folge mehr Zuseher als für das jeweils gleiche Rennen im Vorjahr.

Tatsächlich liegt Sorrells Vermutung eigentlich sogar nahe, denn die Anzahl der Medienberichte zur Formel 1 ist in den letzten Wochen und Monaten angesichts immer neuer, teils heftiger Kritik deutlich angestiegen. Jeder Experte, jeder ehemalige Fahrer wollte seine Meinung und seine Lösungsvorschläge kundtun.

Gegenüber Sponsoren nicht hilfreich

Sorrell räumt jedoch ein, dass die andauernde Krisen-Diskussion gegenüber Sponsoren oder Investoren nicht unbedingt hilfreich ist. Hier sieht er in den für 2017 geplanten Regeländerungen eine mögliche Abhilfe. "Die Formel 1 hat ein großes Potenzial. Ich glaube, dass wir in Zukunft sogar noch mehr Möglichkeiten haben werden, um die Rennserie auszubauen", so der Brite.