Das freie Training lief noch perfekt, im Qualifying wurde es schlechter, das Rennen endete in einer Katastrophe. Die Entwicklung von Toro Rosso lief an diesem Wochenende nicht in die richtige Richtung. Carlos Sainz Jr. lag auf Punktekurs, als ihn ein Elektronikdefekt ereilte, was der Auslöser für das virtuelle Safety Car gewesen ist. Zu diesem Zeit saß Max Verstappen bereits in seinem Motorhome: Aus beim Restart nach einem Fahrfehler. "Ganz klar haben wir heute ein viel besseres Resultat erwartet", sagte ein zerknirschter Teamchef Franz Tost.

Sainz brauchte etwas Zeit, um ins Rennen zu finden. Am unteren Ende der Top-10 kämpfte er lange Zeit mit Sergio Perez und hatte sich bereits eine Verwarnung wegen Track Limits eingefangen. "Es war ein schwieriger Start ins Rennen und im ersten Stint hatte ich leichte Probleme, aber nach dem Boxenstopp konnte ich auf neuen Reifen angreifen", berichtete der Spanier. Es sei von da an sogar richtig gut gelaufen.

Doch in Runde 31 musste er die Track Limits endgültig verletzen: "Wir lagen komfortabel auf dem neunten Platz und haben auf den Regen gewartet, als urplötzlich mein Auto ausging und das war das Ende. Eine echt frustrierende Weise, ein Wochenende auf einer so tollen Strecke wie Silverstone zu beenden." Renault-Kundenbetreuer Cedrik Staudohar bestätigte einen Elektronikdefekt und versprach schnelle Aufklärung. "Wir werden den Grund herausfinden, wenn wir das Fahrzeug im Detail ausgewertet haben."

Frustration ohne Ende: Elektronik-Defekt bei Sainz, Foto: Sutton
Frustration ohne Ende: Elektronik-Defekt bei Sainz, Foto: Sutton

Verstappen schmeißt das Auto weg

Simpler war der Grund für das Aus von Max Verstappen: "Nach der SC-Phase habe ich urplötzlich das Heck in Turn 2 verloren. Obwohl ich mir nur den Frontflügel leicht angeknackst habe, konnte ich nicht zurücksetzen und das hat mein Rennen beendet", berichtete der Niederländer. Schon bis dahin lief es wenig befriedigend. "Ich hatte keinen sonderlich guten Start, weil ich zu viel Wheelspin hatte. Glücklicherweise konnte ich den Unfällen vor mir entkommen."

Franz Tost fiel es schwer, dem Rennen etwas Positives abzugewinnen: "Das Auto hat eine sehr gute Performance an diesem Wochenende gezeigt. Ich denke, beide Autos hatten das Potenzial, in die Punkte zu kommen, stattdessen stehen wir jetzt mit zwei Ausfällen da." Dass die direkte Konkurrenz ordentlich gepunktet hat, mache es nicht viel einfacher, fügte er hinzu. Dabei kam die Scuderia Toro Rosso noch mit einem blauen Auge davon: nur Force India sammelte acht Punkte, während Lotus und Sauber punktelos blieben.

Es hilft nur der Blick nach vorn: "Wir werden uns die Gründe für die Ausfälle genau ansehen und hoffen, dass wir vollkommen vorbereitet sein werden, wenn wir in nach Ungarn kommen", kündigte Tost an. Verstappen muss in erster Linie seinen Kopf freibekommen: "Ich muss mich auf das nächste Rennen konzentrieren, einen kühlen Kopf behalten und stärker zurückkommen."