Für McLaren-Honda ist auch beim Heimrennen in Silverstone keine Besserung in Sicht. Sowohl Jenson Button als auch Fernando Alonso konnten sich am Samstag nicht für Q2 qualifizieren. Der Brite wird daheim in Großbritannien von Platz 17 starten, sein Teamkollege fährt von Platz 18 los.

Eric Boullier ist besorgt um sein Team, Foto: Sutton
Eric Boullier ist besorgt um sein Team, Foto: Sutton

Die aktuelle Saison ist für den Rennstall aus Woking mehr ein Test als ein Mitfahren um die Meisterschaft. Sichtbare Erfolg konnten bisher noch nicht verbucht werden. Jenson Button konnte 2015 erst vier Punkte sammeln, Fernando Alonso noch keinen einzigen. Auch das Aerodynamik-Update inklusive neuer Nase, welches den MP4-30 schneller und zuverlässiger machen sollte, will in Großbritannien kein Erfolgserlebnis bringen.

Der Misserfolg schadet uns sehr

Selbst der sonst so optimistische Eric Boullier zeigt sich am Wochenende öffentlich besorgt. Der McLaren-Renndirektor hat Angst um das Image des Teams. "Der Schaden ist leicht zu verstehen", so der Franzose. "Man baut eine Marke wie McLaren über Jahre hinweg auf. Mit Erfolg, und den hatte McLaren, etabliert sich über lange Zeit eine Marke, mit der man Siege und Erfolg verbindet."

Der Misserfolg könnte aber nicht nur zu einem Imageschaden führen, sondern auch zu finanziellen Einbüßen führen. "Kommerziell schadet es uns offensichtlich auch. Viele Leute und Unternehmen sind interessiert an McLaren. Aber manche werden sich das bei unserem Misserfolg wohl auch noch überlegen", befürchtet Boullier."Ich glaube lange können wir uns nicht mehr Zeit lassen", weiß der Renndirektor.

Honda unter Druck

Obwohl Honda ambitioniert an der Verbesserung der Leistung des MP4-30 arbeitet, weiß Boullier dass er diesen Fortschritt immer wieder antreiben muss. "Ich sage [Honda-Motorenchef] Yasuhisa Arai jeden Tag, dass wir so schnell wie möglich erfolgreich werden müssen", so Boullier. "Honda ist zwar in der Formel 1, aber ihr Hauptaugenmerk liegt dennoch auf dem Automarkt - sie wollen Autos verkaufen", erklärt der Franzose.

"Aber wir sind in der Formel 1 um Rennen zu gewinnen. Uns läuft aber langsam die Zeit davon." Denn dass McLaren aktuell einfach nicht konkurrenzfähig ist offensichtlich. "Es gibt ja nichts zu verstecken", weiß der Renndirektor. Und gibt zu: "Ja, der Schmerz ist groß."