Noch knapp vier Wochen, dann läuft die von Ferrari gesetzte Frist für die Vertragsverlängerung von Kimi Räikkönen ab. Inklusive des Rennens in Silverstone hat der Finne also noch zwei Möglichkeiten, Teamchef Maurizio Arrivabene und Ferrari-Präsident Sergio Marchionne zu überzeugen. Einen Plan für eine Zukunft ohne Formel 1 hat Räikkönen nicht.

"Ich habe keinen Plan, was nach Ferrari passieren wird. Oder wie mein Leben dann aussehen könnte. Das hatte ich vor sechs Jahren auch nicht", sagte der Iceman im Interview mit der Bild am Sonntag. Ende 2009 ging seine erste Karriere in der Formel 1 zu Ende, in den Folgejahren konzentrierte er sich auf die Rallye-WM. 2012 dann kam Räikkönen zurück und ging zwei Jahre für Lotus an den Start, bevor er 2014 zu Ferrari wechselte.

Keine Option sei ein Wechsel in die Formel E. "Ach, das interessiert mich nicht besonders. Die haben es zwar geschafft, mit ihren Rennen an gute Plätze in der Welt zu gehen. Aber es sieht nicht spektakulär aus, und für mich sind die einfach zu langsam. Einfach nicht spannend genug", stellte er klar. Vielmehr könne er sich vorstellen, ab sofort als Hausmann tätig zu sein, wenn seine Frau Minttu wieder als Sporttrainerin arbeitet. "Damit hätte ich überhaupt kein Problem! Ich bin nämlich total gerne zu Hause! Ich bin im Grunde mein ganzes Leben lang nur gereist, deshalb wäre das vielleicht wirklich schön", blickt er voraus.

Zwei Jahre fuhr Kimi Räikkönen für Lotus, Foto: Sutton
Zwei Jahre fuhr Kimi Räikkönen für Lotus, Foto: Sutton

Egal, wie die Zukunft aussieht, bei den Fans war und ist Räikkönen beliebt. Die Fan-Umfrage der GPDA brachte ihn als beliebtesten Fahrer hervor. "Find ich erst mal gut, dass die mich mögen. Aber wie soll ich das erklären? Da musst du die Leute da draußen fragen. Die haben gewählt. Schön auf jeden Fall, dass ich Fans habe", freute er sich.

Räikkönen legt es jedoch nicht darauf an, von den Fans geliebt oder gehasst zu werden. Er will sich schlicht nicht verbiegen lassen. "Ich mache nur, was ich will. Wenn das jemand doof findet, okay. Jeder hat das Recht, mich zu hassen oder zu mögen", so Räikkönen. "Ich versuche niemandem mit irgendwelchen dämlichen Maschen zu gefallen, ich schleime mich bei keinem ein. Aber wie gesagt: Ich finde es schön, dass mich ein paar Leute mögen", erklärt er und hofft, seinen Fans bald bessere Resultate liefern zu können.