Die schier endlose Geschichte um Red Bull Racing und seinen Motorenpartner ist um weiteres Kapitel reicher. Wie Autosport berichtet, soll das vierfache Weltmeisterteam Gespräche mit dem Sportwagenhersteller Aston Martin über eine Partnerschaft ab der nächsten Saison führen. Da sich Aston Martin seit 2013 zu fünf Prozent im Besitz der Daimler AG befindet, würde Red Bull künftig mit Mercedes-Motoren an den Start gehen, und im Gegenzug das Aston-Martin-Logo auf den Boliden zu sehen sein.

Steht Aston Martin vor einem F1-Comeback?, Foto: Sutton
Steht Aston Martin vor einem F1-Comeback?, Foto: Sutton

Mercedes rüstetet neben dem Silberpfeil-Werksteam momentan auch Williams, Force India und Lotus mit Motoren aus, ist jedoch an weiteren Kunden interessiert, um die in der Formel 1 anfallenden Kosten zu refinanzieren. Aston Martin war lediglich 1959 und 1960 in der Formel 1 vertreten, feierte jedoch keine nennenswerten Erfolge und ist derzeit unter anderem in der Langstreckenweltmeisterschaft engagiert.

Renault vor dem Aus

Aston Martin würde Infiniti als Red Bulls Titelsponsor ablösen, das eine Marke von Nissan ist, welches eine Allianz mit dem aktuellen Motorenpartner Renault bildet. Zwar verfügt Red Bull noch bis zum Ende der Saison 2016 über einen Vertrag mit dem französischen Autobauer, doch aufgrund der mittlerweile eineinhalb Jahre andauernden mangelnden Wettbewerbsfähigkeit stehen die Zeichen auf Trennung.

Red Bull hat die Nase von Renault voll, Foto: Sutton
Red Bull hat die Nase von Renault voll, Foto: Sutton

Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz hatte erst jüngst wieder betont, dass das Team nur in der Formel 1 bleiben werde, wenn es zukünftig auf konkurrenzfähige Motoren zurückgreifen kann. Mit Power Units aus dem Hause Mercedes wäre dies gewährleistet. Renault verfolgt indessen den Plan, Lotus zu übernehmen und in ein Werksteam umzuwandeln. Zuletzt war Red Bull auch mit Ferrari in Verbindung gebracht worden.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Was auf den ersten Blick ziemlich aus der Luft gegriffen scheint, macht beim zweiten Hinsehen durchaus Sinn. Dass die Ehe zwischen Red Bull und Renault nicht mehr zu retten ist, liegt auf der Hand, und nach der Formel-1-Absage von Volkswagen bleiben dem vierfachen Weltmeisterteam nicht mehr viele Optionen. Da Mercedes Interesse daran haben dürfte, eine starke Marke wie Red Bull weiterhin in der Formel 1 zu halten, bietet es sich an, einen Deal über den Umweg Aston Martin einzufädeln, der zudem finanziell wohl ziemlich lukrativ wäre. Red Bull ist bekanntlich eines der wenigen Teams, bei denen Geld nur eine untergeordnete Rolle spielt - ganz im Gegensatz etwa zum zuweilen säumigen Mercedes-Kunden Force India.(Philipp Schajer)