1. - S wie Startaufstellung

Die ersten Startreihen in Silverstone teilen sich am Sonntag nach Teams auf. Während Mercedes mit Lewis Hamilton in Front und Nico Rosberg dahinter wie gewohnt von der Spitze losfährt, teilen sich mit Felipe Massa und Valtteri Bottas die Williams-Boliden die zweite Reihe in Silverstone. Erst dahinter lauert mit Kimi Räikkönen auf Platz fünf und Sebastian Vettel auf Platz sechs Ferrari. Es ist seit dem Grand Prix in Australien das erste Mal, dass kein Ferrari-Pilot im Qualifying in die Top-3 fahren konnte.

Daniil Kvyat, Carlos Sainz, Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo machen die Top-10 komplett. Für den britischen Rennstall McLaren hingegen verlief das Qualifying wieder einmal mehr als enttäuschend. Sowohl Fernando Alonso als auch Jenson Button fielen in Q1 aus und starten am Sonntag von Rang 17 und 18.

2. - S wie Start

Auch in Großbritannien verteidigt Lewis Hamilton seinen Platz in der ersten Startreihe. Bei seinem Heimrennen in Silverstone steht der Mercedes-Pilot bereits zum achten Mal in dieser Saison auf der Pole Position. Einen Start wie vor zwei Wochen will der Brite diesmal aber nicht hinlegen. Hamilton hatte am Red Bull Ring Probleme mit seiner neuen Kupplung gehabt. Einen Moment, den Nico Rosberg zu nutzen wusste und sich noch vor der ersten Kurve die Führungsposition schnappte. "Ich habe die Kupplung losgelassen und hatte nicht genug Power. Das ist etwas, was ich seit Barcelona habe. Davor waren meine Starts besser", erklärte Hamilton nach dem Rennen in Spielberg.

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff stellte klar, dass es sich bei der Veränderung an der Kupplung um eine andere Drehzahlentwicklung handelte und dass sich Hamilton aktiv für diese Änderung nach dem Bahrain GP entschieden hatte. Damit Hamilton in Silverstone nicht ein weiteres Mal den Kürzeren zieht, habe man die Kupplung nun wieder geändert. "Wir haben auf ein älteres System geändert, von dem wir nicht denken, dass es besser ist, aber mit dem er sich wohler fühlt", erklärt Wolff. "Denn es entscheiden unheimlich kleine Nuancen und Details ob sein Start morgen gut wird oder nicht", weiß der Mercedes-Teamchef.

Beim Start in Spielberg verlor Hamilton seine Pole Position an Nico Rosberg, Foto: Sutton
Beim Start in Spielberg verlor Hamilton seine Pole Position an Nico Rosberg, Foto: Sutton

3. - S wie Spannung

Wenig Spannung verspricht wohl auch in Silverstone das Duell um Platz eins. Wie gewohnt werden das wohl mit Lewis Hamilton und Nico Rosberg die beiden Silberpfeile unter sich ausmachen. Auf mehr Action kann man sich in den zwei Startreihen dahinter freuen. Gleich vier Piloten haben den dritten Platz am Siegerpodest im Visier.

Hinter Mercedes teilen sich mit Felipe Massa und Valtteri Bottas die Williams-Boliden die zweite Reihe. Ferrari mit Kimi Räikkönen und Sebastian Vettel auf Rang fünf und sechs lauern gleich dahinter. "Ich glaube an den Williams können wir dran sein", gibt sich Vettel siegessicher. Doch auch Valtteri Bottas hat sich einiges für Sonntag vorgenommen. "Das ist eine richtig gute Ausgangslage und wir haben nun die Oberhand für den Kampf ums Podium", so der Williams-Pilot. Ein Vierkampf, der Spannung verspricht.

4. - S wie Strecke

Es gibt nur wenige Rennstrecken, die auf eine so lange Historie zurückblicken können wie der Silverstone Circuit. Im Home of British Motorracing fand 1950 auch der erste Lauf der Formel 1 statt. Seitdem hat sich die Streckenführung zwar stark verändert, die grundsätzliche Charakteristik ist allerdings gleich geblieben.

Schnelle Kurven prägen die Charakteristik des 5,9 Kilometer langen Silverstone Circuits. Maggots, Becketts und Chapel sind wohl die berühmtesten Turns der Welt. Ultraschnell geht es aber auch in Copse oder Stowe-Kurve zu, dazwischen erlauben sechs Geraden wie die Hangar-Straight spannende Windschatten-Duelle. Der Circuit zählt mit einem Vollgasanteil von über 60% und einer Durchschnittsgeschwindigkeit von bis zu 220 km/h zu den Schnellsten in der gesamten Saison.

Beide Ferrari-Boliden wollen am Sonntag das Feld von hinten aufmischen, Foto: Sutton
Beide Ferrari-Boliden wollen am Sonntag das Feld von hinten aufmischen, Foto: Sutton

5. - S wie Statistik

Sollte Hamilton am Sonntag auf das Siegerpodest fahren, wäre das sein dritter Sieg in Großbritannien. Damit würde er mit Nigel Mansell und Jim Clark gleichziehen, nur Alain Prost hatte mit fünf Siegen in Silverstone öfter vom Podium gejubelt. "Ich bin sehr glücklich, dass ich hier schon zweimal gewonnen habe", zeigt sich Hamilton vor dem Rennen noch bescheiden.

Laut Statistik ist ein Triumph des Briten aber eher unwahrscheinlich. In den letzten 17 Jahren konnten nur drei Piloten die Pole-Position nach Hause fahren. 2003 gelang das Rubens Barrichello, 2006 Fernando Alonso und vor sechs Jahren Sebastian Vettel. Auch seinen Vorjahressieg holte sich Hamilton von Startplatz zwei. Die Pole Position hatte damals Rosberg inne, der aufgrund eines Getriebeschadens im Rennen ausfiel.

6. - S wie Stewart-Rekord

Ein etwas anderer Triumph ist für Lewis Hamilton dagegen weitaus realistischer. Der Mercedes-Pilot ist drauf und dran am Sonntag Sir Jackie Stewarts 45 Jahre alten Rekord zu brechen. Die Formel-1-Ikone hatte zwischen 1968 und 1970 17 Grand-Prix-Rennen in Serie angeführt. Landsmann Hamilton gelang dies ebenfalls. Seit Ungarn 2014 schaffte es der Mercedes-Pilot bei jedem Rennen das Fahrerfeld zumindest zeitweise anzuführen. Damit der Uralt-Rekord am Sonntag fällt, müsste Hamilton zumindest eine Runde in Silverstone an der Spitze fahren. Mit seiner Pole Position ein eigentlich leichtes Spiel für den 30-Jährigen.

7. - S wie Sonntagswetter

So viel Sonne in Silverstone ist man nicht gewohnt, Foto: Sutton
So viel Sonne in Silverstone ist man nicht gewohnt, Foto: Sutton

Während Europa von einer Hitzewelle eingenommen wird, bleiben die Temperaturen in Großbritannien noch relativ kühl. "Überall hat es 35 Grad und hier 24. Hitze haben wir keine", erklärte Sebastian Vettel bereits am Freitag. "Aber für England ist das toll, Grillwürstchen bekommt man bei dem Wetter wahrscheinlich keine mehr", scherzt der Ferrari-Pilot.

So viel Sonne gab es aber in der Tat in Silverstone schon länger nicht mehr. Die Wetterverhältnisse auf der Insel sind traditionell eher wechselhaft. Selten gab es ein Rennwochenende, an dem es nicht wenigstens einmal im Verlauf einer Session geregnet hat. Doch der Regen will sich auch weiterhin nicht ankündigen. Auch der Rennsonntag soll in diesem Jahr trocken bleiben und die Temperaturen bei angenehmen 21 oder 22 Grad liegen.