Nur zwei der letzten zehn Großen Preise, die in Silverstone ausgetragen wurden, konnte der Pole-Setter gewinnen. Diese Statistik dürfte Nico Rosberg Hoffnung machen. Zum achten Mal in diesem Jahr - beim neunten Rennen - geht Lewis Hamilton von der Pole Position aus ins Rennen. Rosberg verpasste die Pole knapp, startet von Platz zwei.

Doch Deutsche kann auf mehr, als nur die Statistik setzen. Beim letzten Rennen in Österreich konnte er seinen Teamkollegen schon am Start bezwingen. Lewis Hamilton hatte Probleme am Start. Es lag nicht an der Reaktionszeit des Briten, sondern an der Startprozedur.

Rosberg ging in Österreich gleich am Start an Hamilton vorbei, Foto: Sutton
Rosberg ging in Österreich gleich am Start an Hamilton vorbei, Foto: Sutton

Hamilton kam mit der neuen Kupplung nicht zurecht, wurde von der Drehzahl überrascht. In Österreich konnten nur wenige Startübungen gemacht werden, weil die Verantwortlichen die Boxenausfahrt für zu gefährlich hielten. Also durften nur nach den drei freien Trainings Startversuche auf der Start und Zielgeraden durchgeführt werden.

Das gleiche in Silverstone: Auch hier entschied die Rennleitung, dass die Boxenausfahrt für Startübungen ungeeignet ist. Allerdings testete Nico Rosberg nach dem Österreich GP bereits mit Hamiltons Kupplung und konnte das Problem aussortieren.

Trotzdem greift der WM-Führende bei seinem Heimrennen auf die alte Spezifikation zurück. "Die Startversuche haben sich hier sehr konstant angefühlt, ich kann ruhig schlafen", gibt sich Hamilton gelassen. Toto Wolff ist von der Änderung weniger überzeugt: "Wir haben die Kupplung angepasst. Das ist nicht ideal für uns, also er hat nicht die letzte Spezifikation der Kupplung, weil er sich es so gewünscht hat. Mal sehen, wie das morgen funktioniert."

Rosberg kommt nach langem Tüfteln mit der neuen Rückstellfeder besser zurecht. Die Starts sollten besser funktionieren, auch die Konstanz soll inzwischen gewährleistet sein. Für den Herausforderer ist der Start die erste große Chance.

Neuere Reifen für Rosberg

Nicht nur die Kupplung könnte Rosberg zu Rennbeginn helfen: Lewis Hamilton musste nach einem Fehler in seiner schnellen Runde im zweiten Qualifying-Segment eine zweite schnelle Runde dranhängen. Mit den Reifen aus Q2 müssen die Top-10 ins Rennen gehen. "Das ist eine weitere kleine Sache, die helfen kann", meint Rosberg.

Rosberg hat einen weiteren Schwachpunkt bei seinem Teamkollegen identifiziert: Longruns. "Der Unterschied bei der Longrun-Pace war an diesem Wochenende mitunter am größten. Lewis hatte damit ziemliche Probleme, das könnte mir auch helfen", hofft er. "Mein Longrun war eine Sekunde weg von Nicos", erklärt Lewis Hamilton sogar.

Allerdings hat Lewis Hamilton nach dem durchwachsenen Freitag umfangreiche Änderungen vorgenommen. "Sein Setup hat sich seither ganz schön verändert", weiß Rosberg. Hamilton bestätigt: "Das zweite Freie Training war eine verschwendete Session, weil das Auto einfach das falsche Setup hatte. Wir haben Probleme erkannt, sie behoben und heute Morgen war es gut."