Mit Monza ist die nächste Traditionsstrecke im Formel-1-Kalender gefährdet. Für Bernie Ecclestone ist der Grand Prix zu wenig profitabel, für die Streckenbetreiber sind die Kosten jetzt schon zu hoch, eine Gesetzesänderung hat die Lage stark verschärft. Seit Wochen ringen beide Seiten um einen Kompromiss, bislang erfolglos. In der jüngsten Runde saß neben Ivan Capelli, der als Cheforganisator seit einem Jahr mit Ecclestone verhandelt, auch Andre Dell´Orto, der Präsident einer lokalen Industriegesellschaft, der die Region mit ins Boot holen möchte, um den Grand Prix zu retten.

"Es war ein positives Meeting", befand Ex-F1-Fahrer Capelli gegenüber Sky Italien. "Ecclestone hat uns gesagt, dass wenn es einen Großen Preis von Italien gibt, dieser in Monza stattfinden wird." Es sei ein Weg ausgearbeitet worden, der in einer Verlängerung des bestehenden Vertrages mündet. Allerdings wird der Grand Prix zum Gemeinschaftswerk: "Wir müssen mit der Stadt, der Region und der Regierung zusammenarbeiten, um die notwendigen Ressourcen für das neue Abkommen zu finden."

Aus der Lombardei gibt es durchaus Zeichen für ein Entgegenkommen, allerdings bislang nicht finanzieller Natur. Präsident Roberto Maroni machte seine Pläne gegenüber der Gazzetta dello Sport deutlich: "Das Ziel ist, im September eine LKW-Ladung Unterschriften zum Grand Prix zu bringen, damit Ecclestone weiß, dass Monza Monza ist. Wir wollen mit ihm den Vertrag verlängern, ohne die exorbitanten und absolut nicht nachhaltigen Forderungen."

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Ein ziemlich verzweifelter und auch naiver Akt. Da glauben tatsächlich ein paar italienische Offizielle, Bernie Ecclestone mit Unterschriften beeindrucken zu können. Das ist nicht die Sprache, die dieser spricht. Dennoch braucht die Formel 1 Italien, allein schon wegen der Tifosi. Anders als bei Deutschland geht es hier um ein Jahr, in dem kein Rennen stattfindet, sondern um ein dauerhaftes Ende. Im Sinne des Sports bleibt nur zu hoffen, dass es zu einer Einigung kommt.(Heiko Stritzke)