Force India bringt zum Rennen in Silverstone eine B-Version des aktuellen Boliden, inklusive neuer Nase, Unterboden und Chassis. Nach den Plätzen sechs und neun der beiden Piloten in Spielberg, als das alte Auto noch zum Einsatz kam, steigen daher die Erwartungen. Sergio Perez tritt allerdings auf die Bremse. "Für euch mag das relativ einfach sein. Wenn es bei uns am Sonntag nicht gut läuft, schreibt ihr, es hat nicht funktioniert", sagte der Mexikaner in einer Presserunde zum Großbritannien GP.

Er verweist auf die besondere Streckencharakteristik, die in Silverstone vorgefunden wird. "Als wir unser ursprüngliches Auto hatten - so wie in Barcelona, was eine sehr ähnliche Strecke ist mit viel Highspeed und viel Abtrieb - hatten wir große Probleme. Auch sollte man nicht vergessen, dass wir von einer Strecke kommen, auf der die Vorteile des Mercedes-Motors zum Tragen kamen und auch weniger Kurven durchfahren werden mussten", blickt er auf den Red Bull Ring zurück.

Wird Force India wieder mit den Lotus kämpfen?, Foto: Sutton
Wird Force India wieder mit den Lotus kämpfen?, Foto: Sutton

Entsprechend möchte er sich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, jedoch erwartet er einen Schritt nach vorne. "Wir sollten einen Fortschritt sehen und dessen bin ich mir auch sicher, aber es sollte nur darum gehen, die Lücke zu den Autos vor uns zu schließen", gibt er sich zurückhaltend. "Aber auf einer Strecke wie dieser mit ihnen kämpfen zu können, ist bereits ein deutlicher Schritt nach vorne", ergänzt er.

Die ersten Neuerungen wurden während der Testfahrten nach dem Österreich GP ausprobiert, die Ergebnisse lösen beim 25-Jährigen Vorfreude aus. "Wir sind alle sehr optimistisch, wenn wir auf die Zahlen schauen. Es schaut vielversprechend aus, aber gleichzeitig sind wir auch realistisch", so Perez. Er verweist darauf, dass die Entwicklung eines Updates nur ein Aspekt sei, man es jedoch nicht eins zu eins auch übertragen kann. "Jeder wird sagen, dass man ein Upgrade nicht einfach ans Auto schraubt und dann alles klappt. Es braucht einen Prozess und viel Arbeit um zu verstehen, wie man das Maximum herausholt", erklärt er. Daher hoffe er am Freitag auf viele Kilometer, um zu sehen, wo das Team steht.

Red Bull als Ziel

Als größte Gegner sieht Perez Lotus und Toro Rosso an. "Ich bin überrascht von Lotus, denn betrachtet man die Simulationen, dann scheinen sie eine halbe Sekunde schneller zu sein, als wir. Aus verschiedenen Gründen, zum Beispiel der Zuverlässigkeit, konnten sie nicht ihr ganzes Potenzial ausschöpfen", meint Perez. Und auch Toro Rosso erwartet er stark. "Sie haben ein Mega-Auto und auf Strecken, die wie hier viel Abtrieb verlangen, sollten sie stark sein", lobt er die Konkurrenz.

Doch Perez will nicht nur nach hinten schauen, bei einem absolut optimalen Verlauf des Wochenendes kann sich der Mexikaner sogar vorstellen, wie zuletzt Red Bull anzugreifen, obwohl sich deren Nachteil bei der Power Unit weniger bemerkbar machen sollte. "Ich denke, es sollte unser Ziel sein, Red Bull anzugreifen. Wenn die Upgrades funktionieren und alles andere klappt, dann sollten sie unser Ziel sein", gibt er die Marschroute vor.