Im Durchschnitt ist der Formel-1-Fan 37 Jahre oder älter. Mehr als die Hälfte davon schauen die Rennen nicht live im Fernsehen an. Nun wird diskutiert, ob die Formel 1 nicht richtig mit der Zeit geht und sich somit der jungen Fan-Generation verschließt.

Dass nur 45 Prozent der befragten Fans die Formel-1-Rennen live im Fernsehen verfolgen, ist ein interessanter Fingerzeig für Bernie Ecclestone. Dieser ist kein Fan von den sozialen Netzwerken. "Es ist interessant, dass wir Leute haben, die die Formel 1 zum ersten Mal in den 2000er Jahren verfolgt haben - und diese sehen diese Ära als die Beste an", meint Ex-F1-Pilot Alexander Wurz. Seitdem ist das Interesse dieser Fans gesunken. Laut Wurz gibt es keine neuen Fans, welche diesen Schwund ausgleichen könnten.

Es müssen also neue Fans angesprochen werden. Dass dies bisher nicht gelingt, könnte auch an Bernie Ecclestones Ablehnung gegenüber dem Internet und der sozialen Netzwerken liegen. Der Formel-1-Mogul war in den letzten Jahren eher bestrebt, die Königsklasse exklusiv zu halten. So konzentrierte er sich eher auf große Pay-TV-Deals.

Die Formel 1 ist auf der Suche nach neuen Fans, Foto: Sutton
Die Formel 1 ist auf der Suche nach neuen Fans, Foto: Sutton

Für die Damon Hill ist das die falsche Herangehensweise "Seitdem es das Internet gibt, verbreitet es die Nachricht: Du bekommst sehr viel, für sehr wenig." Bernie Ecclestone behandelte das Internet in den letzten Jahren aber noch stiefmütterlich. "So baust du dir eine viel größere Fanbase auf - so ziehst du Leute an." Der Weltmeister von 1996 plädiert dafür, sich dem Internet nicht zu verschließen. So könne man viele neue Fans gewinnen. "So könnte die Formel 1 die Hälfte der Leute - die Zugang dazu haben - der Welt erreichen. Das kann dazu führen, dass diese dann Sky oder was auch immer abonnieren."

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hingegen kann Ecclestone verstehen. "Die Leute werfen Bernie vor, dass er nicht in die sozialen Netzwerke geht, aber ich mach ihm da überhaupt keinen Vorwurf, weil er daraus kein Geld machen kann", meint Wolff.