Wer in der kommenden Saison an der Seite von Sebastian Vettel für Ferrari fahren wird, ist noch unklar. Dennoch brodelt die Gerüchteküche und die in Italien ansässigen Zeitungen befeuern den Wechsel-Hochofen kräftig. Neben Le-Mans-Sieger Nico Hülkenberg und Daniel Ricciardo gilt vor allem Williams-Pilot Valtteri Bottas als aussichtsreichster Kandidat auf ein Cockpit bei den Roten.

Das italienische Magazin Autosprint veröffentlichte jüngst eine Fotomontage, die Bottas im roten Ferrari-Overall zeigt. Ein Weckruf für den schweigenden Finnen, dessen Leistungen in den letzten beiden Rennen keine Eigenwerbung für eine Weiterbeschäftigung gewesen sein dürften. In Kanada drehte sich der Finne noch folgenlos, wohingegen er nach dem kapitalen Österreich-Crash früh die Segel streichen musste.

Valtteri Bottas gilt als aussichtsreichster Kandidat für eine Räikkönen-Nachfolge, Foto: Sutton
Valtteri Bottas gilt als aussichtsreichster Kandidat für eine Räikkönen-Nachfolge, Foto: Sutton

Rückendeckung von Vettel

Räikkönen selber scheint die Zeichen der Zeit verstanden zu haben. Im Rahmen des Goodwood Festival of Speed bekannte sich der Iceman zur Formel 1 und zu seinem Team. "Ohne die Liebe zur F1 wäre ich heute oder bei irgendeinem anderen Rennen nicht dabei", gibt sich der Ferrari-Pilot ungewohnt emotional.

Ferrari liege ein unterschriftsreifer Vertrag vor, aber es sei die Entscheidung des Teams ihn zu signieren, berichtet Räikkönen. "Ich glaube, das aktuelle Team ist das beste, das ich je hatte. Die Arbeitsweise, die Atmosphäre - wie gesagt Ferrari ist Ferrari. Du würdest dich immer für sie entscheiden, wenn du kannst."

Angesprochen auf die Pechsträhne des Teamkollegen gibt Stallgefährte und Freund Sebastian Vettel reichlich Rückendeckung. "Es ist normal in der Formel 1, dass man dann sofort kritisiert wird", stärkt der Heppenheimer dem Iceman bei einem Show-Event in Ungarn den Rücken.

Gehen Arrivabene und Räikkönene in Zukunft getrennte Wege?, Foto: Sutton
Gehen Arrivabene und Räikkönene in Zukunft getrennte Wege?, Foto: Sutton

Arrivabene pariert Seitenhieb

Störfeuer von einem Ehemaligen will Ferrari in seiner Fahrerfrage nicht zulassen. Der momentan bei McLaren-Honda arg gebeutelte Fernando Alonso holte schon vor einiger Zeit gegen den Ex-Arbeitgeber aus. Schließlich habe das Team im Vergleich zum vergangenen Jahr kaum Fortschritte gemacht, ätze Alonso vor dem Monaco GP.

Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene reagiert gelassen: "Fernando (Alonso) kann sagen was er will. Er kann darüber die nächsten zehn Jahre sprechen, aber das Team wird darüber stehen. Das Kapital ist geschlossen."

Spätestens am 31. Juli könnte auch für Kimi Räikkönen das Kapitel Ferrari geschlossen sein. Bis dahin will das Team aus Maranello die Fahrerfrage beantwortet haben.