Williams reist mit einer Menge Rückenwind zum Heimrennen in Silverstone. Der Traditionsrennstall stand bei den letzten beiden Rennen auf dem Podium und hat gute Erinnerungen aus dem letzten Jahr an Silverstone. Valtteri Bottas wurde trotz Startplatz 14 noch Zweiter.

Platz zwei ist unter normalen Bedingungen nicht möglich, aber Williams will da anschließen, wo man in Österreich aufgehört hat: Auf dem Podium. Während auf dem Red Bull Ring noch das Unvermögen der Konkurrenz zum Williams-Podium beitragen musste, soll der Sprung aufs Podium in Silverstone aus eigener Kraft geschehen.

"Silverstone sollte - wie schon die letzten beiden Strecken - zur Charakteristik unseres Autos passen", meint Rob Smedley. Zwar gibt es in Silverstone ebenfalls wie in Montreal oder Spielberg Power-Abschnitte, doch im Gegensatz zu den vorangegangenen Strecken gibt es jede Menge schneller Kurven.

Und diese Kombination macht Smedley Mut: "Unser Auto ist wegen der Mercedes Power Unit und dank der Low-Drag-Abstimmung, mit der wir gerne fahren, sehr stark auf der Geraden. Zusätzlich ist unser Auto sehr stark in Hochgeschwindigkeitskurven."

Valtteri Bottas ist ebenfalls optimistisch. Schnelle Kurven galten nicht immer als die Spezialität des FW37, doch die Ingenieure haben nachgeholfen. "Wir erwarten, hier stark zu sein, weil der Downforce, mit den Updates in Österreich insgesamt zugenommen hat", glaubt Bottas.

Massas Rennen war nach der Kollision vorbei, Foto: Sutton
Massas Rennen war nach der Kollision vorbei, Foto: Sutton

Felipe Massa hatte im vergangenen Jahr weniger Glück beim Großbritannien GP. Nur mit viel Glück konnte er einen T-Bone-Crash mit Kimi Räikkönen verhindern. Bei einem beherzten Bremsmanöver brach ihm das Heck aus und er tuschierte den Ferrari vergleichsweise leicht. Das Rennen war für ihn damit trotzdem vorbei. Jetzt baut der Brasilianer ebenfalls auf den aktuellen Trend: "Ich hoffe, wir können das positive Momentum der letzten Wochen mitnehmen."

"Eine Sache, die wir bedenken müssen, ist aber das Wetter. Es kann am Wochenende wechselhaft sein und wird der Schlüssel in unseren Abläufen sein", mahnt Smedley. Im vergangenen Jahr beging Williams bei beiden Piloten im Qualifying Strategiefehler, so dass beide schon im Q2 bei wechselhaften Bedingungen ausschieden.

Die Prognosen für das Wochenende sagen zwar eher Sonne voraus, doch in Großbritannien ist fast immer mit Regen zu rechnen. Nicht nur strategisch könnte der Regen großen Einfluss nehmen. Wann immer es feucht war, hatte Williams große Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bekommen.

Der Flügel ist nicht mehr am Auto, Foto: Sutton
Der Flügel ist nicht mehr am Auto, Foto: Sutton

Der spektakuläre Zusatzflügel, der am ersten Testtag in Spielberg vor den Hinterreifen auf dem Unterboden angebracht war, wird in Silverstone nicht zum Einsatz kommen. Der Flügel entspricht nicht dem Reglement und wurde nur zu Testzwecken angebracht.

Williams: Silverstone Bilanz

Williams in Silverstone: Bereits acht Mal konnten Williams-Piloten beim Heimspiel ihres Arbeitgebers den Sieg davontragen. Den Anfang machte 1979 Clay Regazzoni, danach folgten Nigel Mansell (1987, 1991 und 1992), Alain Prost (1993), Damon Hill (1994) sowie Jacques Villeneuve (1996 und 1997). Insgesamt stehen für Williams 18 Podiumsplatzierungen zu Buche.

Felipe Massa in Silverstone: Der britische Traditionskurs kann wahrlich nicht als Lieblingsstrecke von Felipe Massa bezeichnet werden. Bei zwölf Starts schaffte der Brasilianer noch nie den Sprung auf das Podium, schrammte daran als Vierter jedoch zwei Mal knapp vorbei. Im Vorjahr schied Massa nach einer unverschuldeten Kollision mit Kimi Räikkönen zum ersten Mal aus.

Valtteri Bottas in Silverstone: Nach dem zwölften Platz bei seinem Debüt in der Saison 2013 durfte sich Bottas im Vorjahr über den Sprung auf das Podium freuen. Der Finne wurde Zweiter.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Williams war in Kanada und Österreich eigentlich klar dritte Kraft, konnte aber vom Unvermögen bei Ferrari profitieren. Unter normalen Umständen sollte sich das Kräfteverhältnis in Silverstone nicht stark verändern. Und falls doch, eher in Richtung Ferrari. Die schnellen Kurven liegen Ferrari besser als Williams. (Christian Menath)