Kimi Räikkönens Zukunft ist derzeit das Gesprächsthema Nummer eins in der Formel 1. Während Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene nach der starken Aufholjagd des Iceman in Bahrain meinte, dass der Finne den Verbleib bei der Scuderia selbst in der Hand hätte, stellt sich die Situation nun etwas anders dar.

Am Rande des Goodwood Festival of Speed stellte Räikkönen gegenüber Sky klar: "Einige Dinge liegen nicht immer in unseren Händen. Ferrari liegt der Vertrag vor und es ist ihre Entscheidung, ob sie ihn unterzeichnen oder nicht." Emotionale Reaktionen sind beim Iceman selten, umso überraschender sein Liebesbekenntnis zur Formel 1. "Ohne die Liebe zur F1 wäre ich heute oder bei irgendeinem anderen Rennen nicht dabei", schwärmt Räikkönen.

Räikkönen: Liebesbekenntnis an Ferrari und die Formel 1, Foto: Ferrari
Räikkönen: Liebesbekenntnis an Ferrari und die Formel 1, Foto: Ferrari

Rennwochenenden wie das vergangenen in Spielberg machen angesichts des Strategiefehlers im Qualifying und der Kollision mit Fernando Alonso natürlich weniger Spaß. "Das passiert mir nicht das erste Mal, aber hoffentlich wiederholt es sich nicht. Aber manchmal läuft es einfach schief."

Trotz der anhaltenden Pechsträhne sieht Räikkönen seine Mission in der F1 noch nicht abgeschlossen. "Ich muss nicht hier sein - ich kann einfach davonziehen und irgend etwas anderes machen. Aber mein Ziel ist es, gut abzuschneiden", so der Finne. "Auch das Team will gut abschneiden und ich bin mir sicher, dass Ferrari in Zukunft eines der Teams sein wird, die es zu schlagen gilt." Räikkönen rechnet damit, dass sich diesbezüglich das Kräfteverhältnis nächstes Jahr verändern wird.

Als Familienvater scheint der Finne einige Dinge etwas anders zu sehen. Auf den Unfall mit Alonso angesprochen, sagt er: "Viele Dinge im Leben können einem Angst machen." Dennoch versucht Räikkönen, solche Vorfälle auszublenden. Aus seiner Rallye-Erfahrung weiß er, dass es noch schlimmer ausgehen kann: "Du kommst in der F1 mit kleinen Fehler noch glimpflich davon. Wenn du im Rallyesport einen Fehler machst, ist die Veranstaltung für dich gelaufen und da kann es auch weit bergab gehen. Das ist ein ganz anderer Sport."

Während sich sein Teamkollege Sebastian Vettel für eine Vertragsverlängerung des Iceman ausspricht, hält David Coulthard dagegen: "Es ist Zeit für eine Veränderung. Ich bin kein Anti-Kimi. aber ich habe die Erfahrung selbst durchlebt und weiß, dass es einen Punkt in deiner Karriere gibt, ab dem du nicht besser werden kannst." Der Schotte, dem ein WM-Titel selbst verwehrt geblieben ist, musste sich in drei gemeinsamen Jahren zweimal geschlagen geben gegen den Iceman. "Ich war niemals der beste Fahrer, aber da gab es sicherlich einen Punkt in meiner Karriere, ab dem ich meine Bestform einbüßte."