Wenn Sauber in Silverstone etwas gebrauchen kann, dann sicher ein zählbares Erfolgserlebnis. Magere zwei Pünktchen stehen aus den vergangenen fünf Rennen zu Buche, insgesamt sind es eher durchwachsene 21 Zähler aus acht Rennen und damit Rang sieben in der Konstrukteurswertung. Es wäre also höchste Zeit für eine ermutigende Vorstellung in Großbritannien.

Doch im Moment scheinen die Schweizer und ihre Fahrer nicht in der Lage zu sein, gute Ergebnisse zu holen. Einem enttäuschenden Wochenende beim Kanada GP folgten zunächst die ermutigenden Plätze 10 und 13 beim Training in Spielberg. Nach dem Qualifying schien sogar eine Überraschung möglich: Felipe Nasr stand auf Position 8, Marcus Ericsson auf 11 - beides begünstigt durch die Strafversetzungen anderer Fahrer.

Am Ende wurden es aber dann doch nur die Plätze 11 und 13. Erneut ging das Team in Sachen Punkte also leer aus. Die anschließenden Testfahrten in Österreich machten ebenfalls wenig Mut. Der schlechtesten Zeit aller Fahrer am ersten Tag folgte die drittschlechteste am Mittwoch. Zwar beteuerte Felipe Nasr im Interview mit Motorsport-Magazin.com, dass es nicht auf den Speed angekommen sei, da man viel getestet habe. Das hatten die anderen Teams allerdings auch getan.

Entsprechend vorsichtig klingen die Stimmen aus dem Team im Vorfeld des Rennens auf der anspruchsvollen Strecke in Silverstone: "Es könnte ein herausforderndes Wochenende für uns werden, aber ich bin davon überzeugt, dass wir das Beste daraus machen", gab Marcus Ericsson zu Protokoll. Giampaolo Dall´Ara, Chefingenieur bei Sauber, sagte es ziemlich frei heraus: "Im Wissen um die Stärken und Schwächen des Sauber C34-Ferrari könnte uns kein einfaches Wochenende bevorstehen."

Einer ist gut gelaunt

Immerhin einer im Team hat gute Laune. Ersatzfahrer Raffaele Marciello wird - nach Malaysia und Spanien - zum dritten Mal das erste freie Training bestreiten. Stammpilot Marcus Ericsson darf dann ab Freitagnachmittag wieder ran. "Ich freue mich auf ein weiteres freies Training. Generell mag ich schnelle Kurse sehr gerne, daher ist Silverstone eine meiner Lieblingsstrecken", erklärte Marciello.

Sauber: Silverstone Bilanz

Sauber in Silverstone: Als bestes Ergebnis der schweizerischen Privatmannschaft steht ein fünfter Platz von Kimi Räikkönen aus der Saison 2001 zu Buche. Hinzu kommen sechste Ränge durch Nick Heidfeld, Heinz-Harald Frentzen, Pedro Diniz und Giancarlo Fisichella. 2008, zu BMW-Zeiten, wurde Heidfeld Zweiter.

Marcus Ericsson in Silverstone: Der Schwede war im Vorjahr zum ersten Mal in Silverstone am Start, schied jedoch mit einem Aufhängungsschaden aus.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es gibt derzeit nicht viel, was Sauber Hoffnung macht. Insofern wäre es schon eine große Überraschung, wenn beide Fahrer in die Punkte kommen könnten. Die anspruchsvolle Strecke in Silverstone erscheint ohnehin nicht als der richtige Ort, um sich als kleineres Team aus der Krise zu fahren. (Matthias Schwerdtfeger)