Die Unruhen in der Formel 1 werden immer lauter. Mit Kimi Räikkönen, Mark Webber und Niki Lauda melden sich immer mehr aktuelle und ehemalige Piloten mit heftiger Kritik zur aktuellen Lage in der Königsklasse des Motorsports. Für Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenbornist dies verständlich. Die 44-Jährige würde sehr gerne Veränderung sehen. Motorsport-Magazin.com hat sie exklusiv ihre Wunschliste verraten.

Wunsch eins - die Kostenfrage:

Saubers Rennbolide C34 fährt aktuell mit einem Ferrari-Motor. Zufrieden ist die 44-Jährige allerdings nicht. "Wir haben einen großen Rückschritt gemacht", erklärt sie Motorsport-Magazin.com . Der Grund ist nicht etwa die Leistung: "Ich finde, die Motoren repräsentieren Spitzentechnologie", so Kaltenborn. Das Problem ist das liebe Geld, die Motoren sind für Kundenteams wie Sauber einfach zu teuer geworden. "Die Entschuldigung, zu sagen, man hätte hier so viel Geld in die Entwicklung gesteckt, da muss wieder refinanziert werden, das gilt nicht", erklärt Kaltenborn.

Die Lösung: Die Hersteller müssen die Motoren billiger an die Kunden abgeben. "Wir sind nicht dafür da, ihre Entwicklungskosten zu refinanzieren", stellt sie gegenüber Motorsport-Magazin.com klar.

Wunsch zwei - der Showfaktor:

Die Formel 1 muss wieder spannender werden, da sind sich alle einig. "Wir sehen ja, dass es offenbar nicht attraktiv genug ist", bestätigt auch Kaltenborn.

Die Lösung: Wenn es nach Kaltenborn geht, sollte mehr in den Showfaktor anstatt in die Innovation investiert werden. "Was möchte der Fan? Was möchten die Partner, die hier als Sponsoren auftreten? Was ist davon machbar? Wäre es auf vernünftige Weise machbar, ich wäre absolut dabei", erklärt uns Kaltenborn.

Wunsch drei - die Freiheiten:

Das ganze Regelwerk lässt den Teams kaum nach Freiheiten. Darunter leiden Attraktivität und Spannung der Rennen.

Die Lösung: : "Wenn man sagen kann: Jeder kann seinen Weg gehen, dann macht das die Show für den Zuschauer spannender und interessanter", ist Kaltenborn überzeugt. "Man sollte hier viel mehr Freiheiten zulassen", wünscht sich die 44-Jährige für die Zukunft.

Damit wäre die Wunschliste fertig. Monisha Kaltenborn hofft allerdings nicht nur auf eine Veränderung, sondern auch auf die richtigen Entscheidungsträger: "Das sollte - wie bei anderen Sportarten - der Verband einfach vorgeben. In der Hoffnung, der Verband macht es gut", bleibt sie optimistisch.

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