Trotz der fast schon erdrückenden Erwartungshaltung von außen, wird man bei McLaren-Honda nicht müde, zu wiederholen, dass die laufende Saison ein Lehrjahr für das Team sei. Das betont auch Fernando Alonso, der nach dem Rennunfall mit Kimi Räikkönen am Red Bull Ring einmal mehr wichtige Kilometer im MP4-30 einbüßen musste. Jener Unfall bewog das Team, den Ablaufplan für die Testfahrten zu ändern, da die kurze Nase erst am Mittwoch geliefert werden konnte.

Das wirft den Spanier jedoch nicht aus der Bahn. Der Fokus liege ohnehin auf 2016. "Ich bin in einer Übergangsphase, die noch einige Monate andauern wird", sagte Alonos gegenüber Glamour. "Für ein neues Projekt benötigt man einfach eine gewisse Zeit. Aber ich verstehe auch, dass wir derzeit scharf kritisiert werden. Wir sind nicht auf dem Level, den wir erwartet haben."

Ego hinten anstellen: Alonso arbeitet bei McLaren für das Team, Foto: Sutton
Ego hinten anstellen: Alonso arbeitet bei McLaren für das Team, Foto: Sutton

Für Außenstehende mag die Situation vielleicht frustrierend erscheinen. "Aber McLaren hat einen sehr ambitionierten mittel- bis langfristigen Plan", so Alonso. Überraschenderweise scheint der Spanier in seinem neuen Team aufzublühen. Sein Ego ordnet er dem Teamerfolg unter: "Ich bin nicht darüber frustriert, dass ich eine oder zwei Trophäen verpasst habe. Natürlich hätte ich gern mehr Siege und Meisterschaften in der Tasche. Aber es ist ein reines Egoproblem, einer weiteren Trophäe nachzutrauern."

Der zweifache Weltmeister ist darüber hinaus überzeugt, dass sein Team die nötigen Ressourcen besitzt, um oben mitmischen zu können. "Das Team hat Techniker und Ingenieure, von deren Talent ich überzeugt bin", so Alonso. "Wir haben Schwierigkeiten, aber wenn man das Jahr als Übergangszeit betrachtet, können wir damit leben.