Das Reglement und die daraus resultierenden Strafen sind für viele Formel-1-Fachleute und Fans nicht mehr nachvollziehbar. Dies wird als wichtigster Grund für das derzeit angeblich nachlassende Interesse gesehen.

Die jüngste Aussage stammt von Ex-Red-Bull-Pilot Christian Klien. Die beiden Fahrer seines Ex-Teams Red Bull sowie die McLaren-Piloten waren zuletzt in der Startaufstellung deutlich zurückversetzt worden. In ihren Autos lief bereits der fünfte Motor der Saison.

Klien sagte bei Servus TV: "Die Formel 1 ist auf dem falschen Weg. Der Strafenkatalog ist unverständlich, die Fans verstehen das nicht mehr. Für viele Teams macht ein Rennwochenende überhaupt keinen Sinn mehr, wenn sie solche absurden Strafen erhalten."

Ex-F1-Pilot Hans-Joachim Stuck schlägt gegenüber Motorsport-Magazin.com in die gleiche Kerbe: "Der normale Fan kapiert es nicht. Wir müssen wieder dahinkommen, dass Lieschen Müller weiß, wie es funktioniert."

Auch viele Fans murren angesichts der Regeln. "Welcher normale F1 Fan kennt sich denn mit diesen ganzen Token und was weiß ich noch aus?", fragt zum Beispiel User Harry H. auf Motorsport-Magazin.com. Selbst Bernie Ecclestone räumt ein: "'Fahr nicht über die weiße Linie, mach dies nicht, mach das nicht, wenn du deinen Motor wechselst, bekommst du 25 Plätze Strafe...' Das ist nichts, was die Öffentlichkeit versteht. Und wenn sie es nicht verstehen, interessiert es sie nicht", so der F1-Boss.

Seit einiger Zeit wird ein Zuschauerrückgang bei der Formel 1 beklagt. Im Vorfeld des Österreich GP war beispielsweise bekannt geworden, dass der Ticketverkauf nur schleppend lief. Am Renntag kamen 55.000 Zuschauer nach Spielberg - deutlich weniger als 2014. Die TV-Quoten verzeichneten jedoch sowohl in Deutschland als auch in Österreich ein Plus gegenüber dem Vorjahr.

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