Bis zur aktuellen Saison stand McLaren-Honda für glorreiche Siege in Serie, vier Weltmeistertitel in Folge und Legenden wie Ayrton Senna und Alain Prost. Die japanisch-britische Kombination war von 1988 bis 1991 nicht zu schlagen. Als bekannt wurde, dass Honda ab 2015 wieder bei McLaren einsteigen würde, klang das für Fans vielversprechend. Mit Fernando Alonso und Jenson Button hatte man zudem zwei Weltmeister verpflichtet.
Doch der Erfolg will sich bisher nur schwer einstellen. Nach dem Doppel-Aus in Montreal, konnte auch in Österreich keiner der Piloten das Rennen beenden. War der Grand Prix für Alonso aufgrund des Unfalls mit Kimi Räikkönen bereits nach zwei Kurven vorbei, streikte bei Button wieder einmal nach wenigen Runden die Technik. Dabei hatte sich das Team aus Woking viel vorgenommen und in Spielberg erstmals das neue Aerodynamik-Update inklusive neuer Nase getestet.
Wir sind ein gutes Team
Schlechte Stimmung sucht man im McLaren-Honda Lager dennoch vergebens. Honda-Motorenchef Yasuhisa Arai erklärt Motorsport-Magazin.com warum: "Ich glaube, wir wussten während der letzten Rennen schon, was passieren würde und was wichtig sein wird, was wir während der Saison verbessern müssen. Die Ergebnisse müssen Schritt für Schritt kommen. Wir haben von Australien an bei jedem Rennen eine großartige Entwicklung gesehen."
Man wolle sich stetig verbessern, doch das brauche eben Geduld. "Wir brauchen mehr Zeit auf der Strecke, denn es dauert alles seine Zeit", so Arai. Und im Gegensatz zu Red Bull und Renault, bei denen öffentlich die Fetzen fliegen, setzt man bei McLaren und Honda auf Teamwork. "Wir sind ein sehr gutes Team. Sie haben unsere und wir ihre Kultur verstanden", erzählt uns Yasuhisa Arai.
Ein zweites Kundenteam wäre willkommen
Das größte Defizit sieht der Motorenchef im Moment immer noch bei der Leistung. "Berichte behaupten, Honda würden 100 PS fehlen. Das ist nicht realistisch, aber wir brauchen trotzdem mehr Leistung, um aufs Podium zu kommen", weiß auch der Honda-Motorenchef.
Ein zweites Kundenteam neben McLaren könnte die so notwendige Zeit auf der Strecke bringen und mehr Daten liefern. "Unglücklicherweise haben wir kein Angebot von einem anderen Team", erzählt Arai gegenüber Motorsport-Magazin.com . Der Fortschritt kann aber auch ohne Unterstützung kommen. "Ich glaube, es ist genug, mit einem Team, mit McLaren zu fahren. Denn wir bekommen schon jetzt sehr viele Daten."
Fühle großen Druck
In der zweiten Saisonhälfte will der Rennstall auch endlich damit beginnen, Punkte einzufahren. "Zur Mitte der Saison oder zur zweiten Saisonhälfte wollen wir aufs Podium und natürlich sehr viele Punkte holen", gibt sich Arai ambitioniert. Denn die große Erwartungshaltung der Fans geht auch an McLaren-Honda nicht vorbei. "Ich fühle einen großen Druck. Eben wegen der großartigen Fahrer, des Teams und der Historie. Aber es ist eine sehr gute Situation."
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