Zwei Ausfälle, der erste in Australien, der letzte in Österreich. Dazwischen? Kaum Highlights. Kimi Räikkönen bewegt sich im besseren Mittelfeld, kämpft ums Podest - schaffte es bisher aber erst einmal auf Platz zwei in Bahrain. Rang drei in Kanada wäre möglich gewesen, doch dann kam der Dreher und der Iceman landete auf Platz vier.

Auch in Spielberg kam keine Wende - der Crash mit Fernando Alonso in Runde eins führte zum Ausscheiden, bevor das Rennen überhaupt richtig begonnen hatte. Räikkönen müsste sich aber gerade jetzt dringend empfehlen. Sein Vertrag bei der Scuderia läuft nur noch bis Ende des Jahres und eine Verlängerung in Rot wackelt. Niki Lauda rätselte beim Österreich Grand Prix bereits wer den Finnen ab nächster Saison ersetzen könnte. Muss Räikkönen zittern? Motorsport-Magazin.com hat sich in der Boxengasse umgehört.

Er ist der perfekte Teamkollege

Vettel und Räikkönen verstehen sich gut, Foto: Ferrari
Vettel und Räikkönen verstehen sich gut, Foto: Ferrari

"Ich glaube, Kimi könnte jetzt unter Druck kommen", sagt der ehemalige Formel-1-Weltmeister Damon Hill gegenüber Motorsport-Magazin.com. Seine Schwachpunkte? "Die Qualifying-Performance." Auch Motorsport-Magazin.com-Experte Christian Danner erkennt, dass Räikkönens Leistung einfach nicht besser wird. "Ob er der Schnellste ist, ist eine andere Frage", meint der TV-Experte. Aber das hätte auch Vorteile, wie er uns erklärt. "Kimi ist jemand, der ein bisschen langsamer ist als Seb, zumindest im Qualifying, und im Rennen immer da ist. Ich halte das für eine sehr gute Kombination. Er ist der perfekte Teamkollege für Sebastian", so Danner.

Allerdings hätte Räikkönen als ehemaliger Weltmeister mehr Ambitionen, als nur dem Teamkollegen hinterherzufahren. "Er könnte glücklich bei Ferrari sein und dort ein guter Ferrari-Fahrer sein, um Vettel zu unterstützen", erklärt Hill die Situation. "Für ihn ist es keine Frage, Nummer zwei zu sein. Bei ihm ist es eher eine Frage, ob die Motivation hoch bleibt, wenn er nicht gewinnt." Der Weltmeister von 1996 sieht den Verbleib von Räikkönen bei der Scuderia daher eher kritisch: "Vielleicht muss Kimi ein bisschen besorgt sein. Aber ich kann auch falsch liegen und er hat schon unterschrieben und ist nächstes Jahr dort."

Hill: Bottas und Hülkenberg im Cockpit-Rennen

Sehen wir Valtteri Bottas ab 2016 im Ferrari?, Foto: Sutton
Sehen wir Valtteri Bottas ab 2016 im Ferrari?, Foto: Sutton

Danner hingegen glaubt weiterhin an die Kombination Vettel-Räikkönen in der kommenden Saison. "Der Arrivabene macht dem schon ordentlich Dampf. Aber Ich glaube, Kimi bleibt 2016 bei Ferrari", meint Danner im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com.

Und wenn nicht? Damon Hill wüsste bereits zwei Kandidaten für das Cockpit in Rot. "Vielleicht Bottas? Oder vielleicht Nico [Hülkenberg]?", bringt der Brite dieselben Piloten wie Niki Lauda ins Gespräch. Bottas stach Räikkönen schon im Kampf um Platz drei in Kanada aus. Wird er der nächste Finne in Maranello?

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