Die Formel 1 verliert immer mehr Zuschauer, weil die Rennen zu langweilig sind. Das hat verschiedene Gründe: Die Piloten können kaum noch Zweikämpfe fahren, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind auf Reifen, Benzin, Bremsen und Energierückgewinnung zu achten. Gleichzeitig sind die Autos zu einfach zu fahren, wie bereits von vielen Experten kritisiert wurde.

Das größte Problem bringt McLaren-Teamchef Eric Boullier auf den Punkt. "Die Fahrer sind nicht zufrieden. Das fällt den Zuschauern auf und deshalb schauen sie nicht mehr zu", erklärte der Franzose gegenüber der Marca. 2017 soll sich das ändern. Dr. Helmut Marko ist sogar der Ansicht, dass die Änderungen bereits im nächsten Jahr Anwendung finden könnten: "Wenn alle es wollen, könnten sich die Autos schon 2016 ändern.

"Bernie Ecclestone muss sich mit Jean Todt zusammen setzen und etwas unternehmen und das so schnell wie möglich, denn der Formel 1 geht die Zeit aus", warnt Red Bulls Teamchef Christian Horner. "Wir können nicht abwarten und sehen was passiert", sieht auch der Bernie Ecclestone ein. Seit langem kritisiert er die Komplexität der modernen Antriebseinheiten. "Wir brauchen etwas einfacheres", sagte er den Salzburger Nachrichten.

Doch für eine vorzeitige Regeländerung müssen sich die Teams einig sein und das wird dabei wohl kaum möglich sein. Mercedes ist seit dem Umstieg dominant und will den großen Vorteil nicht aufgeben, weshalb die Silberpfeile mit einem Ausstieg gedroht haben, falls der V6-Motor wieder eingemottet wird.

Momentan wird die Formel 1 von Mercedes dominiert, Foto: Sutton
Momentan wird die Formel 1 von Mercedes dominiert, Foto: Sutton

Diese Drohung nimmt Ecclestone, genau wie die von Dietrich Mateschitz, gelassen hin: "Wenn ein Hersteller aussteigen will, dann tut er das." Auch Honda und Renault könnten Regeländerungen entgegen kommen, denn die Motoren haben in dieser Saison nicht nur Leistung, sondern durch fehlende Zuverlässigkeit für Aufsehen gesorgt.

Den aktuellen Zustand hält Horner für untragbar: "Ich denke nicht, dass sich die Formel 1 erlauben kann, Hersteller wie Renault oder Honda in einer solchen Situation zu haben. Hondas neuer Präsident war beim Rennen anwesend und war bestimmt nicht zufrieden." Er erachtet es für sinnvoll, einen Außenstehenden als Berater hinzuzuziehen: "Wir brauchen einen unabhängigen Experten, der nicht involviert ist. Jemand wie Ross Brawn, der die Formel 1 versteht."