Bis zum Ende der Saison 2016 ist Red Bull noch an Renault gebunden, danach könnten sich die Wege der langjährigen Partner trennen. Alternativen für das vierfache Weltmeisterteam sind jedoch rar gesäht, zuletzt machte das Gerücht die Runde, man habe einen Wechsel zu Ferrari ins Auge gefasst, was Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz allerdings dementierte. "Wenn man ein Kunde ist, hat man mindestens 30 bis 40 PS weniger und keine realistische Chance, die Weltmeisterschaft zu gewinnen", sagte der Österreicher.

An Ferrari würde die Kooperation jedenfalls nicht scheitern, wie Sergio Marchionne, der Präsident der Scuderia, am Rande des Österreich GP verriet. "Ich habe viel Respekt vor Red Bull. Sie haben viel für den Sport getan, sie haben die Weltmeisterschaft mehrere Jahre hintereinander gewonnen", streute der Italiener Rosen. "Ich denke, sie werden ihren Weg wiederfinden, und wenn wir ihnen dabei helfen können, wären wir mehr als glücklich, das zu tun."

Ferrari rüstet aktuell bereits Sauber und Manor mit Power Units aus, im nächsten Jahr gesellt sich auch noch das neue Haas Team hinzu. "Ich denke, wir können allen Teams, die Rennen fahren wollen, Motoren zur Verfügung stellen", ist Marchionne an einem möglichst großen Kundenstamm interessiert.

Marchionne biedert sich bei Red Bull an, Foto: Motorsport-Magazin.com
Marchionne biedert sich bei Red Bull an, Foto: Motorsport-Magazin.com

Konkurrenzsituation kein Problem

Der Italiener sieht auch kein Problem darin, dass man mit Red Bull einen scharfen Konkurrenten des Ferrari-Werksteams mit Triebwerken ausstatten würde, was auf den bestehenden Kundenstamm ja nicht zutrifft. "So lange wir die Kontrolle über die aerodynamische Arbeit am Auto behalten, denke ich, gibt es genügend trennende Faktoren zwischen uns und den Mitbewerbern", macht sich Marchionne diesbezüglich keine Sorgen.