1. - S wie Startaufstellung

Vorne nichts Neues, hinten gleich vier Verschiebungen. Während die Silberpfeile trotz Dreher beider Piloten im Q3 die erste Reihe eroberten, stehen hinten gleich vier Bestrafte: Fernando Alonso und Jenson Button mussten wegen Arbeiten an der Power Unit gleich 25 Plätze zurück, Daniel Ricciardo und Daniil Kvyat jeweils um zehn Plätze. Die interessanteste Platzierung in der Startaufstellung ist P14: Dort steht nach seinem verpatzten Qualifying Kimi Räikkönen, der im eigentlich zweitschnellsten Boliden im Feld sitzt. Diese Konstellation könnte für einige spannende Überholmanöver sorgen.

2. - S wie Strategie

"Das wird ein Ein-Stopp-Rennen - da bin ich mir ziemlich sicher", nahm Pirelli-Chef Paul Hembery schon am Freitag den Fans die Hoffnung auf zusätzliche Spannung durch strategische Momente beim Österreich GP. Um die 19 Runden prophezeit der Brite den Supersoft-Reifen, ehe sie getauscht werden müssen. Auch Vettel sieht nicht viel Hoffnung für mehr Stopps. "Bei nur einem Stopp ist nicht viel Platz für Spielereien", erteilt er taktischen Überlegungen eine Absage. Einzig während des Rennens einsetzender Regen könnte die Köpfe am Kommandostand doch noch zum Glühen bringen.

McLaren könnte es wegen Rückversetzungen und Strafen eigentlich gleich lassen, Foto: Sutton
McLaren könnte es wegen Rückversetzungen und Strafen eigentlich gleich lassen, Foto: Sutton

3. - S wie Strafen

Gleich drei Fahrer haben schon jetzt Strafen im Rennen auf dem Konto, obwohl die Startampel noch gar nicht angeschaltet wurde. Weil die Rückversetzungen nicht weit genug nach hinten gehen konnten (siehe 1. - S wie Startaufstellung), werden Ricciardo, Alonso und Button mit zusätzlichen Bestrafungen malträtiert. Ricciardo muss bei einem Boxenstopp fünf Sekunden warten, Alonso muss eine Durchfahrtsstrafe absolvieren, Button bekommt sogar eine Stop-and-Go-Strafe. Ihr blickt da nicht mehr durch? Keine Angst, wir auch nicht mehr.

4. - S wie Strecke

"Auf dieser Strecke mit den ganzen Aufs und Abs muss man einfach Vertrauen in sein Auto haben, es muss sich gut anfühlen", weiß Sebastian Vettel. "Die Strecke ist keine einfache und es ist wichtig, dass man sich wohl fühlt." Nicht einfach, und dann auch noch recht kurz - willkommen auf dem Red Bull Ring. Geringere Zeitenabstände im Qualifying und mehr Überrundungen im Rennen. Das sind die Herausforderungen, die von dieser Strecke den Fahrern abverlangt werden. Aufgrund der Charakteristik könnte am Rennsonntag auch das bei Fans ungeliebte "exceeding the track limits" das eine oder andere Mal fallen.

5.- S wie Startpassage

Ein Sprint den Hügel hinauf und dann scharf rechts abbiegen. So sehen die ersten Sekunden des Österreich GP auf dem Red Bull Ring aus. In der Geschichte des Kurses gab es in der Startpassage schon mehrere legendäre Zwischenfälle, denn Kurve eins lädt geradezu zu aggressiven Manövern ein. Zugleich ist Turn 1 an diesem Wochenende aber auch Kritik ausgesetzt, denn verbremst sich ein Fahrer oder verpasst den Scheitelpunkt, passiert nicht viel. Denn die Auslaufzone ist in dieser Passage betoniert und nicht - wie einst - mit einem Kiesbett versehen. Das könnte zu noch waghalsigeren Manövern einladen, da die Fahrer keinerlei Konsequenzen befürchten müssen. Vorausgesetzt man knallt dem Vordermann nicht in den Heckflügel.

Mercedes setzt sein Hauptaugenmerk auf die Bremsen, Foto: Sutton
Mercedes setzt sein Hauptaugenmerk auf die Bremsen, Foto: Sutton

6. - S wie Silberpfeile

Was spricht gegen den fünften Doppelsieg von Mercedes in dieser Saison? Nicht viel. Doch ein kleines Haar in der Suppe fand man bei den Silberpfeilen dann doch: die Bremsen. Diese könnten für den Dreher von Lewis Hamilton verantwortlich gewesen sein. "Ich dachte, ich hätte einfach zu hart gebremst. Aber ich habe gleich gebremst, wie im Run davor. Das haben wir in den Daten gesehen", sagte der WM-Leader. Auch Rosberg bemängelte unkonstante Bremswirkungen bei schwankenden Temperaturen der Bremsscheiben. Im Rennen dürfen sich die Quali-Aussetzer der beiden Mercedes-Fahrer jedenfalls nicht wiederholen, will man nicht mit leeren Händen da stehen.

7. - S wie Sonntagswetter

Vorhersagen für den Rennsonntag ähneln derzeit dem Herumstochern im Kaffeesud. Fix ist, dass die Temperaturen nicht sommerlich sein werden. Die Regenwahrscheinlichkeit liegt aktuell bei 40 Prozent, doch diese Zahl änderte sich im Verlauf des Wochenendes schon mehrfach. Bleibt es so bewölkt wie am Samstag, werden die Blicke der Teamchefs immer wieder gen Himmel wandern. "Die Wettervorhersage war bisher nie genau, ein kleiner Regenschauer würde uns sehr helfen", klammert sich Red Bulls Helmut Marko nach schwachen Qualifying seiner Truppe samt Rückversetzungen an seinen letzten Strohhalm.