Startplatz sechs in Spielberg ist für Valtteri Bottas zum einen nicht das, was er sich vorgestellt hatte und zum anderen auch nicht das, was das Auto hergibt. Er habe jedoch bereits erwartet, dass es eng wird. "Wir hatten nicht genug Pace, um mit Mercedes und Ferrari mitzuhalten", erklärte er. Dass auch Nico Hülkenberg im Force India vor ihm landete, sei etwas unglücklich gewesen.

"Mein erster Run in Q3 war nichts Besonderes. Ich dachte, die Strecke würde besser sein für den zweiten Run, aber dann gab es noch die gelbe Flagge", berichtete Bottas. "Wenn es ausgangs Kurve zwei eine gelbe Flagge gibt, dann funktioniert das DRS nicht. Da wusste ich, dass es vorbei ist." Allerdings räumte der Williams-Pilot ein, dass er sich in den Sektoren zuvor auch nicht wirklich verbessert hatte. "Es war nicht das beste Qualifying für mich."

Er sei nicht sicher, ob er 100 Prozent aus den Reifen herausgeholt habe. Williams habe die Strategien gesplittet, er fuhr also mit einer anderen Taktik als Felipe Massa. "Felipe war langsam - schnell - langsam. Ich habe etwas gemacht wie eine doppelte Auslaufrunde und dann eine schnelle", erläuterte er. "Wir wissen nicht wirklich, welche Strategie jetzt die bessere war."

Die Strategie für das Rennen ist noch unklar. Bottas hielt jedoch fest, dass die Reifen im Training länger zu halten schienen als im vergangenen Jahr im Rennen. "Letztes Jahr haben wir eine Zwei-Stopp-Strategie gemacht, vielleicht kann also jemand eine Ein-Stopp versuchen." Für Bottas gilt es zunächst, schnellstmöglich an Hülkenberg vorbeizukommen, weil er davon ausgeht, dass Force India im Rennen zu kämpfen haben wird und ihn damit viel Zeit kosten könnte. "Wir sollten uns auf Mercedes und Ferrari konzentrieren, von den anderen sollten wir weg sein."

Im Regen behagte es Bottas so gar nicht, Foto: Sutton
Im Regen behagte es Bottas so gar nicht, Foto: Sutton

Vielversprechende Longruns

Zuversichtlich stimmt ihn die Rennpace. Die Longruns am Freitag seien vielversprechend gewesen. Wo Williams im Renntrimm im Vergleich zu Ferrari und Mercedes stehen wird, vermochte er auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com nicht zu sagen. "Man weiß ja nicht, welche Motoren-Modi und mit wie viel Benzin die anderen ihre Longruns bestreiten", gab er zu bedenken. "Es sollte von der Pace her aber eines unserer stärksten Rennen sein."

Alle Updates am Auto funktionieren laut Bottas. "Wir sind jetzt vielleicht nicht mehr das schnellste Auto auf den Geraden, dafür sind wir jetzt ziemlich gut in den Kurven", meinte er. Nur eines könnte dem Team zum Verhängnis werden: das Wetter. Bottas hofft inständig auf trockene Bedingungen. Denn im Training kam er bei nassen Bedingungen nicht gut zurecht.

"Um ehrlich zu sein, war ich noch nie auf einer so rutschigen Strecke unterwegs. Alle hatten zu kämpfen, aber wir besonders", klagte er. Der Asphalt sei nicht besonders rau, weshalb das Wasser darauf stehe, anstatt zwischen die Steinchen zu versickern. "Man fährt also die ganze Zeit auf dem Wasser. Wir hatten Probleme, die Reifen ans Arbeiten zu bekommen, damit sie sich wirklich in die Oberfläche beißen."

Auch Felipe Massa hofft im Rennen auf gute Bedingungen und setzt auf die Longrun-Pace. Ebenso wie Bottas war er mit seinem Qualifying nicht zufrieden. "Meine beste Runde hätte schneller sein können. Ich habe einen Fehler gemacht und meine Reifen wären für unseren letzten Versuch besser gewesen. Außerdem hätte ich weniger Benzin gehabt. Das soll aber nicht heißen, dass wir uns besser als Platz vier qualifiziert hätten", sagte er.