Während sich Red Bull über das gesamte Wochenende bislang über mangelnde Konkurrenzfähigkeit beschwerte, hielt sich das zweite Renault-Team Toro Rosso verbal zurück und ließ auf der Strecke Taten folgen. Der Lohn: ein starker siebter Rang für Max Verstappen im Qualifying, zudem zeigte Carlos Sainz Jr. eine gute Performance, doch der Spanier hatte Pech mit Setup und Verkehr und musste sich mit Rang 13 zufrieden geben. Aufgrund der Rückversetzung von Daniil Kvyat startet er von Platz zwölf.

Max Verstappen beeindruckte einmal mehr mit einer brillanten Fahrweise. Der 17-Jährige zeigte sich trotz aller Wetterkapriolen unbeeindruckt und stellte seinen Boliden in die vierte Reihe. "Ich bin glücklich mit Platz sieben, ich denke, es ist ein gutes Resultat. Q1 war ziemlich schwierig. Wir sind auf den Intermediates gestartet und haben dann auf die supersoften Reifen gewechselt, obwohl die Strecke noch nicht komplett trocken war und einige Bremspunkte immer noch nass waren", beschreibt Verstappen den Beginn des Nachmittags.

Im weiteren Verlaufe des Qualifyings dann hatte der Teenager keine Probleme mehr: "Die Strecke war dann trocken und man konnte seine eigene Linie fahren. Auch das Auto hat toll gearbeitet." Für das Rennen weiß Verstappen um die Stärken und Schwächen seines Autos. "Ich denke, wir haben das gesamte Wochenende über eine gute Pace gezeigt und auch wenn es auf der Geraden ein schwieriges Rennen für uns wird, haben wir in den Sektoren zwei und drei ein paar Vorteile. Wir können um Punkte kämpfen", ist sich Verstappen sicher.

Am Freitag noch hatte der Niederländer mit Kopfschmerzen zu kämpfen, die durch die Bodenwellen ausgelöst wurden. Doch er erklärte, dass es ihm nichts ausmachen würde. "Es ist nicht dramatisch und ich habe deswegen keine Bedenken für das Rennen. Das habe ich einfach schonmal. Es wäre natürlich schöner ohne Kopfschmerzen, aber es geht", sagte er. Und auch Dr. Helmut Marko, Motorsportberater bei Red Bull, kennt die Härte seines Schützlings. "Wenn Max im Auto sitzt, spürt er überhaupt nichts, außer dass er das Auto so schnell wie möglich bewegen will", so Marko gegenüber Motorsport-Magazin.com.

Auch Kopfschmerzen konnten Max Verstappen nicht stoppen, Foto: Sutton
Auch Kopfschmerzen konnten Max Verstappen nicht stoppen, Foto: Sutton

Zwar keine Kopfschmerzen, aber reichlich Kopfzerbrechen bereitete das Qualifying Teamkollege Carlos Sainz Jr. nach dem 13. Platz. Das Problem: Toro Rosso pokerte und könnte damit falsch gelegen haben. "Es war ein enttäuschendes Qualifying für mich, besonders weil wir für heute das Regen-Setup gewählt haben, was es für uns morgen kompliziert macht, wenn es nicht regnet", erklärte Sainz die schwächere Performance im Vergleich zu seinem Teamkollegen. Noch dazu hatte er keine freie Runde erwischt. "Als es zählte, hatte ich im ersten und zweiten Sektor Verkehr, was meine Runde zerstört hat", klagte er.

Für das Rennen wird sich Sainz wohl an einem Regentanz versuchen müssen, um konkurrenzfähig zu sein. "Ich hoffe, dass es morgen regnet, denn wenn nicht, wird es sehr kompliziert aufgrund des Abtriebs, den wir gewählt haben. Auch Überholen wird dann natürlich schwierig. Ich versuche aber mein Bestes", so Sainz.

Technikdirektor James Key zeigte sich insgesamt zufrieden mit der Leistung seiner Fahrer. "Die nassen Bedingungen waren gut für uns und wir wussten, dass es uns hilft, da die Strecke etwas neutralisiert wurde", so Key. Besonders der siebte Rang von Max Verstappen überraschte ihn positiv. "Max in Q3 auf P7 zu sehen, ist toll, denn wir hätten hier nicht erwartet, so stark zu sein", freute sich Key.