Die Qualifying-Krankheit des Kimi Räikkönen setzt sich in Spielberg fort. Zum bereits siebten Mal verlor der Finne das teaminterne Duell gegen Sebastian Vettel. Diesmal nimmt der Iceman die Schuld allerdings nicht auf sich, sondern schiebt die Verantwortung für sein Ausscheiden im ersten Abschnitt der Qualifikation seinem Team zu.

Schon unmittelbar nach seinem Aus klingt Räikkönen alles andere als begeistert. "Was? Wie verdammt nochmal ist das möglich?", flucht er in den Funk als Ferrari ihn über das Auscheiden informiert. Später erklärt der Finne ausführlich, warum er mit der Leistung des Scuderia-Kommandostands an diesem Samstag so gar nicht zufrieden war. Das Team müsse ihm erkären, was vorgefallen sei.

"Ich habe dasselbe gemacht wie immer. Also das, was mir gesagt wurde, als wir rausgegangen sind. Aber offensichtlich war das falsch. Ich habe nie die Information bekommen, dass es unmöglich ist der ersten Plan umzusetzen. Sie haben mir gesagt, dass wir drei gezeitete Runden haben. Aber dafür sind wir zu spät rausgegangen. Aber das hat man mir nie gesagt. Ich wusste nicht, dass sich der Plan geändert hat. Ich bin dem normalen Plan gefolgt. So haben wir am Ende eine Runde verpasst, was uns viel gekostet hat. Das hat einen großen Unterschied gemacht. Das war der Fehler", poltert Räikkönen.

Räikkönen war nach seinem Aus nicht mit den Funksprüchen seines Teams zufrieden, Foto: Sutton
Räikkönen war nach seinem Aus nicht mit den Funksprüchen seines Teams zufrieden, Foto: Sutton

Arrivabene: Null Problem am Auto

Maurizio Arrivabene gab einen Fehler des Kommandostands indirekt zu. "Das mit Kimi ist einfach so passiert. Wir konnten es heute einfach nicht durchziehen. Aber ich möchte gar nicht mehr dazu sagen, weil es am Ende sowieso wieder nur um die Vertragsverlängerung geht. Kimi ist heute einfach nicht durchgekommen", sagt der Ferrari-Teamchef. "Mit dem Auto gab es allerdings null Probleme. Ich weiß nicht, wie es so gekommen ist. Er hat ja das gleiche Auto wir Sebastian", ergänzt Arrivabene.

Ein Problem an seinem SF15-T sieht Kimi Räikkönen ebenfalls nicht. "Das Auto müsste technisch in Ordnung sein, es gab keine gröberen Probleme. Es verhält sich hier gut, wir hatten auch kein Problem damit die Reifen aufzuwärmen", sagt der Finne. Natürlich sei es jetzt ein richtig blöder Tag geworden. "Es ist nicht ideal. Wir sollten viel weiter vorne stehen. Ich bin sicher, dass wir da vorne dann einen guten Kampf gehabt hätten", klagt Räikkönen.

Am Ende fehlte Räikkönen die Zeit für die entscheidene Runde, Foto: Sutton
Am Ende fehlte Räikkönen die Zeit für die entscheidene Runde, Foto: Sutton

Räikkönen: erst aufpassen, dann hart pushen

Wunderdinge erwartet der Iceman im Rennen nicht, zumal er zunächst die Anfangsphase überstehen müsse. Durch diverse Strafversetzungen gegen Red Bull und McLaren startet der Finne am Sonntag vom 14. Rang, also mitten im Pulk. "Wir werden unser Bestes geben, aber das ist kein guter Startplatz. Immerhin gibt es hier lange Geraden, aber auch zwei heikle Kurven, wenn du mitten im Feld fährst. Da sind die Chancen viel größer, dass etwas passiert in den ersten paar Kurven. Da kann so viel falsch laufen am Anfang. Deshalb müssen wir versuchen uns von all dem Mist in der ersten Runde rauszuhalten", sagt Räikkönen.

Gelingt dieses Vorhaben, erwartet sich der Routinier jedoch gute Chancen für eine Aufholjagd: "Den Speed sollten wir haben. Es ist nur keine ideale Ausgangsposition, um zu starten. Aber wir müssen einfach versuchen, das Maximum rauszuholen, so hart wir können zu pushen und viele Positionen gut zu machen."