Der Regen hat den Red Bull Ring sauber gespült. Das hatte zur Folge, dass es keinen Fahrer gab, der sich nicht über Grip-Probleme beschwert hätte. So begann das Qualifying unter abtrocknender Strecke. Nico Rosberg setzte in den ersten zwei Qualifyingabschnitten jeweils die Bestzeit. Auch in Q3 war er der erste Fahrer, der die 1:19er-Marke knacken konnte. Alles sah danach aus, als dass der Deutsche in Österreich seine zweite Saison-Pole hätte einfahren können. Wäre da nicht die vorletzte Kurve gewesen.

Aber der Reihe nach. Lewis Hamilton machte sich auf seine letzte fliegende Runde, verlor das Heck beim Anbremsen auf die erste Kurve und drehte sich. Damit war klar: der amtierende Weltmeister konnte nicht weiter vorlegen, musste sich darauf verlassen, dass Rosberg einen Fehler macht. Der Deutsche war auf seiner letzten Runde und war schnell unterwegs. Im zweiten Sektor fuhr Rosberg eine absolute Bestzeit und war nach dem Dreher seines Teamkollegen auf Pole-Kurs. Doch dann kam er nach der vorletzten Kurve etwas zu weit von der Strecke, kam auf den feuchten Teppich und rutschte schließlich ins Kiesbett.

Packendes Quali endet für Rosberg im Kiesbett, Foto: Sutton
Packendes Quali endet für Rosberg im Kiesbett, Foto: Sutton

Der Deutsche war nach dem Qualifying verärgert, am meisten aber über sich selbst: "Ich bin mir nicht sicher, was da genau geschehen ist. Ich bin auf den Teppich gekommen. Da war es vielleicht noch ein bisschen nass und ich habe es einfach übertrieben. Bis zu dem Zeitpunkt hatte ich zwei Zehntel herausgeholt." Es sei grundsätzlich schwierig, den letzten Sektor genau zu treffen. "Der letzte Sektor ist wirklich sehr schwierig. Da machst du leicht Fehler", so Rosberg.

Auch Mercedes-Motorsportchef war etwas überrascht, dass seinen beiden Fahrern fast zeitgleich ein Fehler unterlaufen ist. "Das war eine ganz komische letzte Runde", sagte der Österreicher. "Nico hat gesehen, dass Lewis auf der vorläufigen Pole war. Dann hat sich Lewis in der ersten Kurve vertan und dann hat sich auch noch Nico verbremst."

Niki Lauda zeigte sich trotz der turbulenten letzten Runde der Silberpfeil-Piloten erleichtert: "Zum Glück ist es bei den Positionen geblieben. Da sieht man, wie knapp Sieg und Niederlage hier beieinander liegen." Beide hätten es übertrieben auf einem Kurs mit niedrigen Asphalttemperaturen. "Da können dann schon Fehler passieren", so Lauda.