Für Pastor Maldonado läuft es momentan ziemlich rund. In Montreal beendete er das Rennen auf dem siebten Platz und auch der Trainingstag in Österreich verlief ziemlich gut. Nach leichten Schwierigkeiten am Vormittag beendete der Venezolaner das zweite Training auf dem vierten Platz. "Strecke hat sich ziemlich verbessert zum Nachmittag hin. Wir haben einige Veränderungen durchgeführt und ich muss sagen, das Auto arbeitet ziemlich gut. Aber das Wichtigste auf dieser Strecke ist Konstanz", übt sich der Lotus-Pilot noch in Zurückhaltung.

Mehrere Versuche auf den Option-Reifen möglich

Die Wetterbedingungen am Freitag waren ziemlich kühl, viele Piloten kämpften mit ihren Reifen, um sie auf Temperatur zu bringen. Auch bei den supersoften Gummis sah man in der zweiten Runde noch Verbesserungen. Ob das auch im Qualifying so sein wird, darauf möchte sich Maldonado noch nicht festlegen. "Es hängt von den Streckenbedingungen ab. Wenn es heißer ist, hilft es uns, 100 Prozent aus der ersten Runde herauszuholen. Wenn nicht, muss man eine extra Runde fahren. Aber der Reifenverschleiß ist nicht so hoch", erklärt der 30-Jährige gegenüber Motorsport-Magazin.com, warum es kein Problem ist, den Reifen auch über mehr als eine fliegende Runde zu nutzen.

Maldonado überraschte jedoch nicht nur mit einer guten Zeit, sondern mit einer im Vergleich zur Konkurrenz relativ fehlerfreien Leistung. Verbremser und Ausritte in den Kurven acht, neun und eins waren heute am laufenden Band zu beobachten, Maldonado hielt sich dabei weitestgehend zurück. Manche Experten wünschen sich ob der vielen Ausritte Kiesbetten zurück, die Fehler mit weitaus schlimmeren Konsequenzen bestrafen würden, als asphaltierte Auslaufzonen. "Wenn du da Kiesbetten hast, gehst du weniger Risiko ein, klar. Aber es ist für alle gleich", sagte Maldonado auf Nachfrage von Motorsport-Magazin.com.

Im Gegensatz zur Konkurrenz blieb Pastor Maldonado meistens auf der Strecke, Foto: Sutton
Im Gegensatz zur Konkurrenz blieb Pastor Maldonado meistens auf der Strecke, Foto: Sutton

"Es ist nur das Training, nicht das Rennen. Im Rennen wird man das nicht so häufig sehen", ist sich der Lotus-Pilot sicher. "Im Training kannst du die Risiken eingehen, und besonders heute Morgen sah ich so viele Autos, die weit gegangen sind, am Nachmittag viel weniger. Die Streckenbedingungen besonders in dieser Kurve waren schwierig", erklärt er. Den Kunstrasen an den entsprechenden Stellen, der in diesem Jahr neu verlegt wurde, befürwortet der Venezolaner. "Ich denke, es ist fairer für jeden. Es ist einfacher zu verstehen, wenn du da drauf bist, verlierst du Zeit", sagt er.

Möglichst ohne Fehler soll das weitere Wochenende für Lotus verlaufen. Maldonado rechnet sich einiges aus. "Ich denke, es ist möglich in den Top 5 zu sein. Es wird schwierig, die Autos werden im Qualifying sehr eng beieinander sein. Daher müssen wir unser bestes geben", setzt er sich hohe Ziele. Auch ein schlechteres Qualifying könne man noch kompensieren. "Wenn du im Grid vorne stehst, ist es gut. Aber wir haben die Power und können vielleicht gut überholen", glaubt er.

Bei der Zielsetzung, unter die besten Fünf zu kommen, ist klar, dass es vor allem auf ein Duell mit den Williams herauslaufen wird. "Es wird schwierig. Sie haben eine gute Pace. Sie haben heute, denke ich, nicht alles gezeigt. Wir erwarten sie stark morgen. Wir waren nicht so weit weg von Ferrari, was ziemlich gut ist. Alles kann passieren", so Maldonado.