Nach dem Doppel-Aus in Montreal, will man bei McLaren-Honda die Aufmerksamkeit schnell auf die nächsten Rennen richten. Das neue Auto kann immer noch nicht performen, vor allem Fernando Alonsos Bolide bereitet Teamchef Eric Boullier regelmäßig Kopfschmerzen. Erst bei zwei von sechs Rennen sah der Spanier die Zielflagge. Und auch der Kurs in der Steiermark mit seinen vier langen Geraden und harten Bremspunkten wird den MP4-30 stark herausfordern. "Die Power Unit ist unsere Hauptschwäche", erklärt Alonso am Donnerstag im Vorfeld des Österreich Grand Prix.

Update für Alonso

Einziger Lichtblick könnte das kürzlich freigegebene Update für den MP4-30 sein. Die neue, kürzere Nase hat die FIA-Crashtests bestanden, und damit den Weg freigegeben für eine Rundumerneuerung des McLaren Boliden. Im neuen Glanz erstrahlen wird allerdings erstmal Alonsos Auto. Jenson Button muss sich noch etwas in Geduld üben.

Das neue Material ist am Donnerstag in Spielberg angekommen und soll für das erste freie Training am Freitag bereit sein. Neben einer neuen Nase, soll der MP4-30 ein Motorenupdate, sowie einen neuen Frontflügel und Heckspoiler bekommen. Das soll Alonsos Boliden nicht nur schneller, sondern auch endlich zuverlässiger machen. "Wir müssen konkurrenzfähiger werden", weiß Alonso.

Der Spanier hat dann vier Tage Zeit, seinen neuen Boliden auszufahren und zu testen. Denn Alonso wird auch am Dienstag bei den offiziellen Testfahrten in Spielberg für McLaren hinterm Steuer sitzen, mit Button plant man nicht. Am Mittwoch wird Stoffel Vandoorne den Boliden lenken.

Alonso wird seinen MP4-30 auch bei den Tests am Dienstag ausfahren, Foto: Sutton
Alonso wird seinen MP4-30 auch bei den Tests am Dienstag ausfahren, Foto: Sutton

Update bedeutet Strafe

Ein Update dieser Größe wird Alonso aber einige Plätze kosten, doch das ist kein Probelm für den Spanier, anderes zählt für ihn in Spielberg. "Das ist vielleicht das wichtigste Wochenende des Jahres für uns. Wir haben uns für die Philosophie der Entwicklung entschieden", so der McLaren-Pilot. "Sonst werden wir die Probleme immer haben." Am Freitagmorgen sollen die Details zum Update bekannt gegeben werden.

Vier Mal darf die Power Unit mit ihren sechs Komponenten (Verbrennungsmotor, Turbolader, beide Energierückgewinnungssysteme, Batterie und Steuergeräte) pro Saison gewechselt werden, sonst droht eine Strafe. Zehn Plätze Rückversetzung gibt es beim fünften Update, wenn eine der sechs Komponenten gewechselt wird. Weitere fünf Plätze drohen wenn ein weiteres Teil getauscht wird.

Zur Erinnerung: In Kanada bekam Alonso bereits sein viertes Update (Turbolader und Verbrennungsmotor). Man spricht von zwei oder drei Komponenten, welche für Spielberg am Honda-Motor gewechselt werden sollen. Was bedeutet, dass sich Alonso wohl eine Strafe von 15 oder 20 Plätzen abholen wird. Sollte sich das mit seiner Startposition nicht ausgehen, muss Alonso zudem mit einer Zeitstrafe von fünf bis zehn Sekunden rechnen. "Das Ergebnis wird am Ende vielleicht nicht so gut ausfallen, weil wir wegen der Strafe von hinten starten werden", ahnt Alonso bereits.

Für McLaren eine Konsequenz, mit der man aber leben kann. Der Fokus des Rennstalls liegt auf den nächsten Rennen in Silverstone und Budapest. In Spielberg gilt es nun erstmal, die neuen Motoren-Updates zu testen. "Es ist ein gutes Wochenende um die Strafe anzunehmen", so Alonso. Auch ein Start aus der Boxengasse schließt er nicht aus. "Das Wichtigste ist, dass wir am Sonntagnachmittag hier wegfahren, und wissen, dass wir einen Fortschritt gemacht haben."