Nico Hülkenbergs Sieg beim 24-Stunden-Klassiker von Le Mans zieht weiter seine Kreise. Am Sonntag holte der Langstrecken-Debütant bei seinem ersten Start für Porsche direkt den Sieg. Nun meldet sich Lotus-Technikchef Nick Chester zu Wort. "Das aktuelle Motorenreglement würde eine so lange Renndistanz wie beim 24-Stunden-Rennen überstehen, das war früher sicherlich nicht der Fall", so Chesters These.

Könnten die aktuellen Regeln in der Formel 1 einem Boliden der Generation 2015 zum Sieg in Le Mans verhelfen? Zumindest könne heutzutage ein F1-Bolide an so einem Rennen teilnehmen, da viele Komponenten am Auto eine hohe Lebensdauer haben, konkretisiert der Lotus-Mann. "In der Vergangenheit hatten die V8-Motoren und die Getriebe keine entsprechende Haltbarkeit."

Deshalb schlägt Chester ein Gespräch mit dem Veranstalter des 24-Stunden-Rennens (ACO) vor. "Es wäre ein großer Spaß und ich würde die Herausforderung lieben, ein Formel-1-Auto für ein 24-Stunden-Rennen zu entwickeln", so Chester.

Webber: Biester zähmen

Nick Chester traut der aktuellen F1-Generation viel zu, Foto: Sutton
Nick Chester traut der aktuellen F1-Generation viel zu, Foto: Sutton

Mark Webber, ehemaliger Teamkollege von Sebastian Vettel und jetziger Porsche-Werksfahrer, glaubt vor allem an die Attraktivität der WEC für die Fahrer und nicht für die Hersteller.

"Ich denke hauptsächlich an die Fahrer. Wenn sie glücklich und an der Grenze sind, es riskant ist und sie Grenzen verschieben können, dann lieben es die Fans. Momentan ist es in der Formel 1 nicht so", spricht der Australier das Grundproblem der Königsklasse des Motorsports an und wirbt gleichzeitig für die WEC. "Die LMP1-Fahrzeuge sind extrem futuristisch, sexy - Biester die gezähmt werden müssen."