Erst letzte Woche hatte sich Kimi Räikkönen über die aktuelle Lage in der Formel 1 beschwert. Dem Weltmeister von 2007 ist die Königsklasse zu langweilig geworden. Mehr Gefahr würde die Rennen in seinen Augen wieder spannender machen.

Eine Diskussion, zu der sich nun auch Niki Lauda zu Wort meldet. Der dreifache Weltmeister und Team-Aufsichtsratsvorsitzende von Mercedes wünscht sich anstatt Gefahr aber eher "mehr Risiko" in der Formel 1. Lauda, der 1976 knapp einen schweren Unfall am Nürburgring überlebte, will nämlich nicht an der Sicherheit der Fahrer sparen: "Sie darf nicht vernachlässigt werden", erklärt er gegenüber der Bild-Zeitung.

Stattdessen fordert Lauda schnellere Autos, breitere Reifen und stärkere Charaktere in der Königsklasse des Motorsports.

"Es müssen wieder echte Männer fahren und keine Jünglinge"

Verglichen mit seiner aktiven Zeit im Cockpit, sei das Fahren der Rennautos viel zu einfach geworden. "Als ich von der Formel 2 in die Formel 1 umgestiegen bin, habe ich mir in die Hose geschissen", erinnert sich der 66-Jährige. Dorthin muss der Rennsport zurück. "Der Fahrer muss wieder die Kupplung in der Hand haben, dann fahren auch nicht alle - wie jetzt - auf Knopfdruck weg. Sie [die Autos] müssen wieder schwieriger zu fahren sein." Den technischen Fortschritt ignorieren, will Lauda allerdings nicht: "Man soll das Rad nicht zurückdrehen."

Eine Veränderung wünscht sich Lauda auch in der ständigen Kontrolle und den vielen Regeländerungen. "Die Ingenieure und Konstrukteure müssen sich ausleben dürfen." Ausleben sollen sich auch stärkere Charaktere in der Formel 1 - sie sollen die Boliden lenken: "Es müssen wieder echte Männer fahren und keine Jünglinge, die nur an Knöpfen am Lenkrad spielen."

All das würde dem Sport wieder mehr Spannung verleihen: "In dem Moment, wo die Autos schneller werden, erhöht sich der Kitzel für Fahrer und Zuschauer automatisch. Da müssen wir wieder hin", ist sich Lauda sicher.