Nach dem schlechtesten Resultat seiner bisherigen Laufbahn bei Red Bull in Kanada, äußerte sich Daniel Ricciardo frustriert. "Für meine Karriere muss ich mir bewusst sein, was passiert. Ich will nicht einer jener Champions sein, die nie einer waren", sagte der Australier. Das klingt nach Abschied. Möglichen Wechselgerüchten schob Motorsportberater Helmut Marko jedoch sofort einen Riegel vor. Der Vertrag von Ricciardo mit Red Bull sei kugelsicher.

Der Australier selbst bestätigte seinen Chef: "Ich werde nächstes Jahr dort sein und wir werden sehen, wie es läuft." Gut, geht es nach Christian Horner. Der Teamchef kündigte nun deutliche Fortschritte im Kernproblemfeld Power Unit für die kommende Saison an. "Zurzeit laufen in Viry einige wichtige Tests auf dem Prüfstand, die sich im nächsten Jahr signifikant auswirken werden", verspricht Horner.

Seine Zuversicht zieht Horner aus dem Beispiel der Konkurrenz. "Ferrari hat mit viel Zeit, Einsatz und Ressourcen einen klasse Job gemacht und die Lücke geschlossen. Das zeigt, dass es möglich ist. Daraus schöpfe ich Mut und hoffe, dass Renault mit dem gleichen Einsatz diese Lücke überbrücken kann", sagt Horner laut Autosport.

Ricciardo war nach dem Rennen in Kanada frustriert, Foto: Sutton
Ricciardo war nach dem Rennen in Kanada frustriert, Foto: Sutton

Chassis ermöglicht Fortschritt noch 2015

In der laufenden Saison sei es hingegen schwieriger noch etwas herauszuholen, unmöglich jedoch auch wieder nicht. "Während du beim Motor natürlich nicht mehr die Möglichkeiten hast, ist es gut, dass du beim Chassis das Auto updaten und mehr Performance herausholen kannst. Und da machen wir Fortschritte. Wir haben seit Malaysia bei jedem Rennen Entwicklungsschritte und Verbesserungen des Chassis vorgenommen und haben noch viel mehr für dieses Jahr in der Pipeline", verspricht Horner in Richtung Ricciardo.

Dessen Aussagen nach dem Kanada GP könne er jedenfalls absolut verstehen. "Da war ein wenig Frustration in seinen Kommentaren. Er war nicht zufrieden mit der Performance, er wurde von seinem Teamkollegen geschlagen und seine Erwartungen - besonders nach dem vergangenen Jahr - waren hoch", sagt Horner. "Noch haben wir Schwachpunkte in den langsamen Kurven verglichen mit der Charakteristik unseres Autos vom vergangenen Jahr. Es sind die neuen Nasenregeln, die uns in diesem Bereich beeinträchtigt haben. Aber die Jungs machen jetzt Fortschritte damit. In den nächsten Rennen sollten wir weitere Verbesserungen sehen.