Williams reist mit vielen guten Erinnerungen zum Großen Preis von Österreich. Im Vorjahr gelang es Felipe Masas und Valtteri Bottas in Spielberg überraschend, die komplette erste Startreihe zu belegen. Es war das einzige Rennen 2014, bei dem kein Mercedes-Pilot auf der Pole Position stand.

Bottas jubelte 2014 in Spielberg über sein erstes Podium, Foto: Williams F1
Bottas jubelte 2014 in Spielberg über sein erstes Podium, Foto: Williams F1

Besonders Bottas strotzt nach seinem dritten Platz zuletzt in Montreal nur so vor Selbstvertrauen. "Die Strecke sollte unserem Auto entgegenkommen", spekuliert er auf einen Vorteil durch die starke Mercedes-Power-Unit.

Bottas schaffte im Vorjahr auf dem Red Bull Ring als Dritter zum ersten Mal in seiner F1-Karriere den Sprung auf das Podium. "Das erste Podium vergisst man nie", hat der Finne noch lebendige Erinnerungen daran. "Jetzt denke ich an meinen ersten Sieg. Auch wenn ich weiß, dass es in diesem Jahr schwierig wird."

Neues Aero-Paket

Auch Teamkollege Massa rechnet sich für den Österreich GP einiges aus. "Es ist eine Strecke, auf der die Effizienz des Motors sehr viel zählt", weiß der Brasilianer. "Autos mit geringem Luftwiderstand funktionieren dort gut. Normalerweise ist unser Auto das mit dem geringsten von allen Teams."

Um die Chancen zu optimieren, wartet Williams in Spielberg mit einem neuen Aerodynamik-Paket auf. "Die Pole Position ist definitiv sehr viel. Aber wir müssen im Kopf behalten, dass wir da sein können. Es war auch letztes Jahr nicht einfach, auf Pole zu kommen", kann sich Massa durchaus vorstellen, den Erfolg aus der letzten Saison zu wiederholen, wenngleich Williams damals von Fehlern der Mercedes-Piloten profitierte.

Bottas schließt sich den Wünschen seines Stallgefährten an: "Wir haben dort schon im Vorjahr ein starkes Wochenende gehabt. Es war ein bisschen wie ein Wendepunkt in unserer Saison", erinnert er im Gespräch mit der APA. Diesmal könnte Montreal der Wendepunkt gewesen sein. "Ich hoffe, dass wir diese Ergebnisse ab Österreich wiederholen können."

Williams: Spielberg Bilanz

Alan Jones gewann 1979 für Williams auf dem Österreichring, Foto: Sutton
Alan Jones gewann 1979 für Williams auf dem Österreichring, Foto: Sutton

Williams in Spielberg: Drei Siege hat der britische Traditionsrennstall in der Steiermark zu Buche stehen. Den ersten Triumph feierte Alan Jones 1979, dann siegte 1987 beim letzten Rennen auf dem alten Österreichring Nigel Mansell, während Jacques Villeneuve 1997 den ersten Grand Prix auf dem A1-Ring gewann. Insgesamt hält Williams bei zehn Podiumsplätzen.

Felipe Massa in Spielberg: Der Brasilianer trat in der Saison 2002 zum ersten Mal in Spielberg an. In Diensten von Sauber schied Massa aufgrund eines Aufhängungsschadens aus. Beim Comeback des Rennens im Vorjahr erzielte Massa überraschend die Pole Position, verpasste als Vierter schlussendlich aber das Podium.

Valtteri Bottas in Spielberg: Der Finne feierte in der Vorsaison ein starkes Debüt auf österreichischem Boden. Bottas belegte im Qualifying den zweiten Platz und schaffte als Dritter den Sprung auf das Treppchen - zum ersten Mal überhaupt in seiner Formel-1-Karriere.

Redaktionskommentar

Motorsport-Magazin.com meint: Es ist zwar legitim, dass Williams davon träumt, die Vorjahres-Pole zu wiederholen, geht bei Mercedes allerdings nichts schief, ist damit nicht rechnen - zu überlegen waren die Silberpfeile bislang in dieser Saison im Qualifying. Nach dem guten Abschneiden in Montreal dürfen Bottas und Massa aber zu Recht mit dem Sprung auf das Podium spekulieren, denn Power ist auf dem Red Bull Ring mit seinen großen Höhenunterschieden bekanntlich Trumpf, und davon hat Williams dank Mercedes reichlich. (Philipp Schajer)