Valtteri Bottas fiel nach dem Überfahren der Ziellinie in Montreal ein Stein vom Herzen: Endlich die erste Podiumsplatzierung für Williams im Jahr 2015! Verantwortlich dafür, dass der Finne Dritter wurde, war zum einen der Dreher seines Landsmanns Kimi Räikkönnen, aber auch die strategische Herangehensweise von Williams.

Eigentlich sah der Schlachtplan des Teams für den Kanada GP eine Zwei-Stopp-Strategie vor, doch als Bottas an Räikkönen vorbei war, schwenkte man auf einen Stopp um und blieb dieser Linie auch treu, als Räikkönen sich zum zweiten Mal frische Reifen abholte.

"Wir hatten eine Chance, Dritter zu werden, und haben sie ergriffen", strahlte Bottas über das ganze Gesicht, der den Mut von Williams lobte, das normalerweise auf der vorsichtigeren Seite unterwegs ist. "Wir wussten, dass es ein Risiko sein würde, aber das Team wusste, was zu tun war, und lag richtig", freute sich der Finne. "Von hinten gab es nicht viel Gefahr, deshalb konnten wir ein bisschen Risiko nehmen, und ich bin wirklich stolz, dass wir es getan haben."

Valtteri Bottas zurück auf dem Podium, Foto: Sutton
Valtteri Bottas zurück auf dem Podium, Foto: Sutton

Wichtig für das Selbstvertrauen

Verantwortlich für die Strategie zeichnete unter anderem Rob Smedley, Head of Vehicle Performance, der naturgemäß hochzufrieden war, dass der Plan aufging. "Manchmal muss man an einem Rennwochenende risikoscheu sein und manchmal nicht", erklärte der Brite. "Es dreht sich alles um das Risikomanagement. Diesmal mussten wir ein Risiko eingehen, um mehr Punkte zu machen, und es hat sich ausgezahlt."

Durch das starke Ergebnis - Felipe Massa holte als Sechster ebenfalls wichtige Punkte -, gelang es Williams, sich in der Konstrukteurs-Wertung von Red Bull abzusetzen und den Vorsprung auf bereits stattliche 50 Zähler auszubauen. "Wir wissen jetzt wieder, dass wir ein Top-Team sind und um das Podium kämpfen können", strich Bottas hervor, wie wichtig das Erfolgserlebnis für das Selbstvertrauen der gesamten Mannschaft war.