Lewis Hamilton (1.): Ein perfektes Wochenende für den WM-Leader. Aus Pole Position ließ er im Rennen nichts anbrennen und fuhr seinen vierten Saisonsieg ungefährdet nach Hause. "Ich hatte noch ein paar Reserven", meinte er nach dem Rennen, in dem Mercedes bei beiden Boliden gegen Rennende sogar in den Schongang schalten konnte. Besser kann man es nicht machen, würde Niki Lauda wohl sagen.
Note: 1

Nico Rosberg (2.): Wie Hamilton hielt sich auch Rosberg in Montreal schadlos. 2,2 Sekunden fehlten ihm am Ende nach tadelloser Leistung auf seinen Teamkollegen. Wo er das Rennen verloren hat, wusste Rosberg unmittelbar nach der Zieldurchfahrt: "Das Qualifying hat den Ausschlag gegeben und solche Kleinigkeiten machen mittlerweile den Unterschied aus."
Note: 1

Valtteri Bottas (3.): Erster Podestplatz für Williams in dieser Saison! Bottas legte schon am Samstag mit Startplatz vier den Grundstein zum besten Ergebnis dieses Jahres für den britischen Traditionsrennstall. Ganz aus eigener Kraft fuhr Bottas seinen dritten Platz aber nicht ein, denn er profitierte von einem Dreher von Räikkönen. "Kimis Fehler hat es uns ermöglicht, nach vorne zu kommen", gab er zu.
Note: 2

Kimi Räikkönen (4.): Was war das denn? Räikkönen schenkte Platz drei leichtfertig durch einen Dreher in der Haarnadel her und verärgerte mit diesem Fahrfehler nicht nur seinen Boss Maurizio Arrivabene. "Natürlch sind wir damit nicht zufrieden, denn wir haben einen Podestplatz hergeschenkt", wetterte dieser. Der 15 Plätze hinter Räikkönen gestartete Vettel kam nur vier Sekunden hinter ihm ins Ziel.
Note: 4

Sebastian Vettel (5.): Sebastian Vettel gelang die angekündigte Aufholjagd. Er kämpfte sich vom 18. auf den fünften Platz nach vorne und sorgte dabei für das eine oder andere sehenswerte Überholmanöver. Allerdings war die Fahrt des Ex-Weltmeisters nicht perfekt, wie er selbst zugab: "Der Boxenstopp war nicht hundertprozentig sauber von mir. Ich habe die Kupplung ein wenig schnalzen lassen." Da er einmal auch kurz die Mauer küsste, muss er sich in unserem Ranking mit der Note 2 begnügen.
Note: 2

Felipe Massa (6.): Plus neun Plätze für den Brasilianer, der nach verpatztem Qualifying am Sonntag mit der Wut im Bauch unterwegs war. "Rein vom Auto her hätte ich heute um das Podium kämpfen können", ärgerte er sich nach dem Rennen erneut über die Probleme vom Samstag. Am Sonntag ließ sich Massa nichts zu Schulden kommen.
Note: 2

Massa sorgte für gute Szenen, Foto: Sutton
Massa sorgte für gute Szenen, Foto: Sutton

Pastor Maldonado (7.): In einem unauffälligen Rennen konnte Maldonado seinen Teamkollegen zwar überholen, musste aber auch die von hinten heranbrausenden Kontrahenten Vettel und Massa ziehen lassen. Das macht unterm Strich ein Minus von einem Rang im Vergleich zur Startaufstellung. Dennoch: Für Maldonado waren es die ersten WM-Punkte dieser Saison.
Note: 2

Nico Hülkenberg (8.): Hülkenberg stellte sein Kämpferherz unter Beweis, als er sich gegen den deutlich schnelleren Sebastian Vettel im stärkeren Ferrari wehren wollte. Das ging zwar eine Zeit lang gut, doch dann zockte der vierfache Weltmeister seinen Landsmann in der finalen Schikane eiskalt ab. Hülkenberg bremste etwas zu spät und drehte sich, als Vettel von außen an ihm vorbeiging. Dieser Fehler war der einzige Schatten auf einer sonst soliden Leistung, die ihm zum zweiten Punkteresultat der Saison verhalf.
Note: 3

Daniil Kvyat (9.): Viel war in Montreal für den Red Bull nicht drin. Von Startplatz acht fiel der Russe im Rennen einen Platz zurück und holte damit zumindest noch zwei WM-Punkte. Er fuhr ein unauffälliges Rennen, wurde von den Silberpfeilen sogar überrundet und betrieb im Gegensatz zu seinem Teamkollegen zumindest halbwegs Schadensbegrenzung.
Note: 3

Romain Grosjean (10.): Grosjean war auf gutem Weg, als er sich vor der Boxeneinfahrt einen schweren Schnitzer leistete und Will Stevens seitlich am Frontflügel touchierte. "Es war mein Fehler, dass ich zu weit nach links gekommen bin. Ich dachte, ich wäre vorbei und habe mich auf die Schikane konzentriert. Es ist mein Fehler und ich werde daraus lernen", gab er sich reumütig. Dieser Fehler und die daraus resultierende Fünf-Sekunden-Strafe machten ein deutlich besseres Ergebnis als P10 zunichte.
Note: 4

Sergio Perez (11.): Im Rennen ging es für den Mexikaner um einen Platz zurück. "Ich hatte einfach nicht genug Pace um es in die Punkte zu schaffen", gestand Perez nach einem ziemlich farblosen Rennen. Ohne große Fehler zeigte Perez aber auch keinerlei starke Manöver.
Note: 3

Carlos Sainz (12.): Nach zuletzt zwei Punkteresultaten in Folge, blieb der Rookie diesmal außerhalb der Top-10. Das ganze Wochenende über fehlte die entscheidende Pace. "Wir wussten, dass es das härteste Rennen der bisherigen Saison werden würde und dass es schwierig werden würde, um Punkte zu kämpfen", hatte sich Sainz aber ohnehin keine großen Chancen ausgerechnet.
Note: 3

Viel zu Lachen hatte Ricciardo in Montreal nicht, Foto: Sutton
Viel zu Lachen hatte Ricciardo in Montreal nicht, Foto: Sutton

Daniel Ricciardo (13.): Platz 13 - so weit hinten war RIcciardo in seiner Amtszeit bei Red Bull Racing noch nie ins Ziel gekommen. Im Rennen ging überhaupt nichts, weshalb er auch vom neunten Platz rasch aus den Punkterängen fiel. "Mir hat die Pace gefehlt und wir sind nicht sicher, warum", gab er sich verwundert.
Note: 4

Marcus Ericsson (14.): Nach Platz 14 verlässt Ericsson Montreal mit leeren Händen. "Wir konnten nicht um Punkte kämpfen, so wie wir es uns erhofft hatten", gestand er nach dem Rennen, in dem er sich im Vergleich zur Startaufstellung um zwei Positionen verschlechterte.
Note: 3

Max Verstappen (15.): Nach einer wahren Strafenflut wegen diverser Vergehen hatte es Verstappen im Rennen nicht leicht. Immerhin konnte er Nasr und Stevens hinter sich lassen, obwohl er in der zweiten Rennhälfte nur noch im Schongang unterwegs war, um den Motor für künftige Renneinsätze nicht zu sehr zu belasten.
Note: 3

Felipe Nasr (16.): Platz 16 ist das schlechteste Saisonergebnis für den Brasilianer. Nur von Platz 14 gestartet, ging es im Rennen zwei Plätze nach hinten. Da gab es bald auch nicht mehr viel, wofür es sich zu kämpfen lohnte. "Wir hatten einige Probleme, wodurch das Auto nicht einfach zu fahren war", so Nasr.
Note: 4

Will Stevens (17.): Der Brite war nach dem Rennen sauer auf Romain Grosjean, der ihm bei einem Zwischenfall unmittelbar vor der Boxeneinfahrt den Frontflügel zerstörte. Da Stevens deshalb zu einem zweiten Stopp musste, war der letzte Platz durch diesen Unfall einzementiert.
Note: 3

Fernando Alonso (out): Aufgrund vieler Strafen in der Startaufstellung nach vorne gespült, verteidigte er sich einige Runden gegen seine Kontrahenten. Er ließ sich in diesem Unterfangen auch nicht beirren, als er über Funk aufgefordert wurde, etwas schonender mit dem Material umzugehen. Nach 44 Runden war das Rennen wegen eines Gebrechens zu Ende.
Note: 3

Roberto Merhi (out): Ein Defekt bremste den Manor-Piloten aus. Bis zu seinem Ausfall hatte sich der Spanier mit seinem Teamkollegen um den vorletzten Platz duelliert. "Ich kann von diesem Wochenende sehr viele positive Dinge mitnehmen", ist Merhi überzeugt.
Note: 3

Jenson Button (out): Ein totales Horror-Wochenende für den Ex-Weltmeister, an dem er sich aber zumindest fahrerisch schadlos hielt. Für seinen fahrbaren Untersatz galt das nicht, denn dieser verweigerte zum dritten Mal in Folge die volle Renndistanz. Auch bis dahin war der Kanada-GP für Button eine Plage: "Die Führenden überrunden dich, fahren an die Box und überrunden dich erneut."
Note: 3