Lewis Hamilton hat sich für seine Niederlage vor zwei Wochen in Monte Carlo rehabilitiert. Der WM-Leader feierte in Montreal einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg und durfte sich über seinen vierten Erfolg in Kanada freuen. "Ich liebe Montreal und diese Strecke einfach", sagte Hamilton nach dem Rennen.

Dabei lief es im Rennen gar nicht so glatt, wie es am Ergebnistableau aussah. "Ich hatte doch einiges Untersteuern und es war im Cockpit nicht so bequem, wie das vielleicht nach außen hin wirkte", erklärte Hamilton. Am Ende hatte der Brite dennoch einen Vorsprung von 2,2 Sekunden auf Rosberg und von 40 Sekunden auf Bottas als besten Nicht-Silberpfeil.

Den Sieg sah Hamilton an diesem Sonntag daher nie in Gefahr. "Ich hatte noch Reserven, aber sicher konnte ich mit natürlich nie sein. Das Rennen war ganz schön intensiv." Durch seinen vierten Saisonsieg konnte er sich von Rosberg wieder absetzen, nachdem er zuletzt zweimal Punkte auf seinen Teamkollegen verlor. Zum Österreich-GP kommt Hamilton nun mit 15 Zählern Vorsprung.

Keine Intervention vom Kommandostand

Nach dem Strategiepatzer von Monaco, der Hamilton den Sieg kostete, rehabilitierte sich auch der Kommandostand von Mercedes. Toto Wolff war stolz auf seine Mannen: "Wir haben heute auch an der Pitwall eine gute Leistung abgeliefert und blieben fehlerfrei."

In der zweiten Rennhälfte wurde es für Mercedes sogar zu einer Art Spaziergang an der Spitze eines völlig unterlegenen Feldes. "Irgendwann haben wir die Leistung zurückgenommen, auf die Reifen Acht gegeben und die Bremsen geschont", erklärte Wolff. Denn bei Rosberg waren die Bremsen etwas zu heiß geworden, während Hamilton leichte Probleme mit dem Spritverbrauch hatte.

Am Ende brachte man aber beide Autos mit großem Vorsprung ins Ziel und ersparte sich eine neuerliche teaminterne Auseinandersetzung. "Wir lassen die beiden rennfahren, aber unter Parametern, die das Auto leicht aushält", so Wolff. Das ist in Montreal erneut perfekt gelungen. Für die Konkurrenz einmal mehr demoralisierend.