Zwei Rennen hatte Nico Rosberg zuletzt hintereinander gewonnen. Das gelang dem Deutschen zuvor noch nicht. In Kanada riss die kleine Siegesserie allerdings wieder. Der Vizeweltmeister musste sich mit Rang zwei hinter seinem Teamkollegen Lewis Hamilton begnügen.

"Das Qualifying hat den Ausschlag gegeben und solche Kleinigkeiten machen mittlerweile den Unterschied aus", musste Rosberg nach dem Rennen konstatieren. "Die Rennpace war da." Im ersten Stint enteilte Hamilton Rosberg ein wenig. Konstant packte der Brite Zehntel um Zehntel drauf, kam offenbar besser mit den Supersoftreifen zurecht.

Nach dem Boxenstopp drehte sich das Kräfteverhältnis ein wenig: Rosberg konnte auf den Soft-Reifen die Lücke auf Hamilton wieder zufahren, kam sogar für kurze Zeit in das DRS-Fenster. Ernsthaft konnte er seinen Teamkollegen aber nicht unter Druck setzen. Hamilton fuhr das Rennen kontrolliert auf P1 zu Ende.

"Es war ein sehr, sehr schwieriges Rennen", gab Rosberg zu. Eine Attacke auf Hamilton scheiterte an zwei typischen Kanada-Faktoren: Benzin und Bremsen. "Ich musste viel Sprit sparen - wie immer hier", so Rosberg. Doch auch Hamilton musste mit dem fossilen Brennstoff sorgsam umgehen, erhielt sogar mehrfach Anweisungen vom Kommandostand.

Nachteil Windschatten

Doch bei den Bremsen hatte es Rosberg schwieriger als sein Teamkollege. "Die Bremsen waren am Limit. Für mich umso mehr, weil ich hinter dem anderen gefahren bin. Deshalb habe ich versucht, aus dem Windschatten zu fahren, um die Bremsen zu kühlen", erklärt Rosberg. Teamchef Toto Wolff stimmt zu: "Nicos Bremsen waren heiß und Lewis musste auf den Verbrauch aufpassen. Wir lassen sie Rennen fahren, aber unter Parametern, die das Auto leicht aushält."

Am Ende bleibt Rosberg nur die Gratulation Richtung des Weltmeisters: "Es war ein gutes Rennen gegen Lewis, aber er hat keinen Fehler gemacht."