Nach dem ersten Punkterfolg vor zwei Wochen in Monaco, hat es sich McLaren zum Ziel gesetzt, in Kanada einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Um dies zu bewerkstelligen, investierte Honda zwei Token, um den Motor weiterzuentwickeln, wobei sich der Fokus in Anbetracht der nun folgenden Power-Strecken wie Montreal, Spielberg und Silverstone dabei vor allem auf das MGU-H richtete.

Fernando Alonso belegte im ersten Training den starken neunten Platz, in der zweiten Session wurde der Spanier 14. "Wir müssen das morgen bestätigen und schauen, wo wir stehen, wenn jeder im Qualifying die Extra-PS abruft", erklärte er, zeigte sich mit Balance und Power jedoch zufrieden, da die Charakteristik des Circuit Gilles Villeneuve McLaren nicht unbedingt entgegenkomme.

Trotz der guten Platzierung im Auftakttraining rechnet Alonso allerdings nicht wirklich damit, am Samstag in Q3 vorzudringen. "Das ist vermutlich zu optimistisch", gab er zu. "Es haben uns einige Faktoren in die Top-10 geholfen. In der zweiten Session war es Platz 14. Etwas in der Mitte, Platz zwölf oder 13, ist, was wir morgen erwarten."

Grundsätzlich zufrieden zeigte sich auch Jenson Button, wenngleich der Brite mit einem Getriebeproblem zu kämpfen hatte und den Einzug in die Top-10 des Qualifyings ebenfalls für unrealistisch hält. "Wir müssen noch viel am Setup machen, aber wir wissen genau, was wir machen müssen. Es ist in Bewegung, aber noch viel Arbeit nötig", so Button, der für das Zeittraining eine Verbesserung in puncto Speed ankündigte. "Morgen sind wir definitiv konkurrenzfähiger."

Alonso hat noch keine Punkte auf dem Konto, Foto: Sutton
Alonso hat noch keine Punkte auf dem Konto, Foto: Sutton

Honda hat Top-Teams im Visier

Blendend gelaunt nach dem Auftakt des Kanada-Wochenendes zeigte sich Hondas Motorsportchef Yasuhisa Arai. "Das ist eine sehr schwierige Strecke für uns mit vielen langen Geraden und harten Bremspunkten und die Energiezufuhr ist sehr schwierig ", sagte der Japaner bei Autosport. "Aber nach heute haben wir ein sehr gutes Gefühl und sind nicht nur für dieses Wochenende positiv gestimmt, sondern auch für das nächste Rennen und das Rennen danach. Ich bin sehr zufrieden."

Momentan habe Honda die eigenen Erwartungen erfüllt, so Arai, der aber nach deutlich höherem strebt, als lediglich um den Einzug in die Top-10 zu kämpfen. "Hoffentlich können wir unser Ziel erreichen, am Ende der Saison die Top-Teams abzufangen", schwebt dem Japaner bereits der ganz große Wurf vor. "Ich spüre, dass wir für dieses Rennen einen positiven Schritt gemacht haben. Es ist eine Verbesserung gegenüber Monaco."

Honda verbleiben in diesem Jahr nun noch sieben Token, um die Power Unit weiter auf Vordermann zu bringen. In welchen Bereichen sie investiert werden sollen, ist allerdings noch offen. "Wir haben keinen konkreten Plan. Es ist sehr schwierig, eine Entscheidung zu treffen", gab Arai zu.