Nico Rosberg kam in Monaco wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind. Der Deutsche war seinem Teamkollegen Lewis Hamilton ganz klar unterlegen, gewann das Rennen jedoch dank eines kapitalen Fehlers der Mercedes-Crew, die Hamilton irrtümlich an die Box rief, woraufhin der Brite nur Dritter wurde.

Dank dieses Malheurs beträgt Rosbergs Rückstand in der Weltmeisterschaft mittlerweile nur mehr zehn Punkte, sodass er Morgenluft wittert. In Kanada soll nun das nächste Erfolgserlebnis, der dritte Sieg en suite, folgen. "Es ist wichtig, dass es so weitergeht. Es ist eine gute Serie von Ergebnissen und ich will, dass es so weiterläuft - die Chance hier in Montreal ist da", sagte Rosberg.

"Ich habe diese positive Erfahrung in Monaco jetzt hinter mir, schlussendlich stellte es sich als großartige Erfahrung für mich heraus und ich bin bereit für mehr", will sich der Deutsche das oftmals zitierte Momentum zunutze machen. Zwar sei der Erfolg aufgrund der Umstände, wie er zustande kam, nicht so emotional gewesen, doch schlussendlich sei ein Sieg ein Sieg, hielt Rosberg rückblickend fest.

"Der Sport ist so hart und ich habe gelernt, das zu akzeptieren, und diesmal waren die Renngötter auf meiner Seite", so der 29-Jährige wohlwissend, dass eigentlich Hamilton den Triumph verdient gehabt hätte. "Ich habe ihn genommen, aber natürlich habe ich für die andere Seite gefühlt, weil es eine furchtbare Art war, das Wochenende zu beenden, und sehr unverdient. Aber so ist es eben und ich habe diese positive Erfahrung hinter mir."

2014 schrammte Rosberg knapp an seinem ersten Sieg in Kanada vorbei, Foto: Sutton
2014 schrammte Rosberg knapp an seinem ersten Sieg in Kanada vorbei, Foto: Sutton

Gute Erinnerungen an das Vorjahr

Im Vorjahr hätte Rosberg um ein Haar seinen ersten Sieg in Kanada gefeiert, doch technische Probleme führten dazu, dass Daniel Ricciardo ihn wenige Runden vor dem Fallen der Zielflagge noch abfing. Schlussendlich blieb Rosberg der zweite Platz. "Es war gut, weil es eine Herausforderung war, das Auto ohne elektrische Power nach Hause zu bringen", sieht er das Ergebnis rückblickend dennoch positiv.

Während Hamilton in Montreal schon drei Mal gewann, stand Rosberg in der Vorsaison zum ersten Mal überhaupt auf dem Podium. Diese magere Bilanz soll aufgebessert werden. "Ich komme hier her, um wieder anzugreifen. Das ist eine tolle Strecke und ich habe großartige Erinnerungen an letztes Jahr, eines meiner besten Rennen", strotzt der WM-Zweite nur so vor Tatendrang. "Gehen wir es an."